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Die Leipziger Band Kraftklub ist für den Preis nominiert und tritt bei der Gala auf.

© Philipp Gladsom

Preis für Popkultur: Listen und Lieblingslieder

Am Freitag wird im Tempodrom Berlin zum zweiten Mal der Preis für Popkultur vergeben. Nominiert sind Bands wie die Beatsteaks, Kraftklub und Beginner.

21 weiße Männer und ein schwarzer Mann – das sind die Nominierten des Preises für Popkultur in der Kategorie Lieblingsband. Sie spielen bei den Beatsteaks, den Beginnern, Kraftklub, Die Höchste Eisenbahn und Von Wegen Lisbeth.

Genauso monoton geht es in den Kategorien Album, Liveshow, Produzent/in zu. Bei den Lieblingsliedern- und -videos haben es jeweils einzelne Frauen in die Männerriegen geschafft. Lediglich bei den Newcomern stehen vier weibliche Acts einer Männerband gegenüber.

Rund 650 Vereinsmitglieder machten Vorschläge

Die zweite Ausgabe des Preises für Popkultur zeigt damit eine ähnliche Schlagseite wie die schon die Premiere im vergangenen Jahr, als unter anderem Bosse, Deichkind, Moderat und Drangsal mit der Echo-Alternative ausgezeichnet wurden. „Das reflektiert fast eins zu eins das aktuelle Geschehen“, sagt jedoch Anne Haffmans, Deutschlandchefin des Domino-Labels und erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins zur Förderung der Popkultur, der den Preis ausrichtet.

Sie ist selber nicht begeistert über die wenig diversen Nominiertenlisten, zumal auch ihre eigene Favoritin dort nicht auftaucht. „Aber wir sind nicht die Frauenbeauftragten der Musikindustrie.“ Wir, das sind knapp 650 Vereinsmitglieder – zwei Drittel Männer – aus der Branche, wobei keine Firma mehr als sieben Prozent der Mitglieder stellen darf. Mit dabei: Musiker, Labelmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, Promoterinnen, Händler, Journalisten, Clubbetreiber. Im neunköpfigen Vorstand des Vereins sind vier Frauen.

Bei der Gala treten unter anderem Marteria und Joy Denalane auf

Alle Mitglieder konnten Vorschläge für die 13 Kategorien machen. 870 Einsendungen erhielt der Verein, woraus in zwei Wahl-Schritten die Shortlists entstanden.

Die Sieger werden an diesem Freitag bei einer von Arte live gestreamten Gala im Tempodrom gekürt. Ein Gewinner steht bereits fest: Rio Reiser wird posthum für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Bei der von Hadnet Tesfai und Claudia Kamieth moderierten Show treten unter anderem Joy Denalane, Kraftklub, Marteria, Zugezogen Maskulin sowie die Vorjahres-Siegerin Mine zusammen mit Fatoni auf.

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