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Angela Merkel bei der Eröffnung der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth.

© dpa

Premiere: Bayreuther Festspiele starten mit Buhrufen und Beifall

Die Premiere wollte sich auch Angela Merkel nicht entgehen lassen. Am Sonntag begannen die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth mit einer Neuinszenierung des "Lohengrin".

Kräftige Buh-Rufe schon zur ersten Pause, aber auch rauschender Gegenbeifall – die Reaktionen waren erwartungsgemäß gemischt. Dass der Chor in Rattenkostümen auftreten würde, war schon vorher durchgesickert, aber dass dann noch der Schwan gerupft herabschwebt, das ging dann doch manchen zu weit. Hans Neuenfels, der zum ersten Mal am Grünen Hügel Regie führte, will offensichtlich alte Wagner-Mythen rupfen. Seine „Lohengrin“-Inszenierung war mit großer Spannung erwartet worden.

Die beiden Festspielleiterinnen Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier hatten am Sonntag vor dem Festspielhaus zahlreiche prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Showgeschäft begrüßt. Bundeskanzlerin Angela Merkel, Vizekanzler Guido Westerwelle und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer waren ebenso zur Eröffnung des berühmten Opernfestivals gekommen wie zahlreiche Bundes- und Landesminister. Auch Kultur und Unterhaltung waren vertreten mit Thomas Gottschalk und Ehefrau Thea, Veronika Ferres und Freund Carsten Maschmeyer, Sebastian Koch, Edgar Selge und Margot Werner.

Doch einer stiehlt allen die Schau auf dem roten Teppich vor dem Festspielhaus: Thomas Gottschalk. Schlechtes Timing für die Kanzlerin und den derzeit beliebtesten Politiker Deutschlands, Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Sie kommen zwar zur besten Zeit, 15 Minuten vor Beginn der Vorstellung, gehen aber unter in der Thomas-Thomas-Rufen von rund 2000 Zaungästen und dutzender Fotografen und Kameraleute. Gottschalk und seine Frau Thea in einem champagnerfarbenen Rüschenrock waren die Stars bei der Auffahrt der Ehrengäste am Grünen Hügel.

Bei der Generalprobe am Donnerstag war die Sopranistin Annette Dasch von einem herabfallenden Gegenstand aus der „Parsifal“-Dekoration getroffen worden und hatte kurzzeitig das Bewusstsein verloren.

Neuenfels hat die Arbeit bei den Bayreuther Festspielen auch als Debütant mit 69 Jahren ausgesprochen gut gefallen. „Ich würde jederzeit wiederkommen“, sagte Neuenfels am Sonntag kurz vor der Premiere. Er widersprach aber der Darstellung, er habe Interesse am kompletten „Ring des Nibelungen“ angemeldet. Da käme für ihn nur einer der insgesamt vier Teile in Frage, betonte er. Normalerweise vergeben die Festspiele nur den kompletten „Ring“-Zyklus an einen einzigen Regisseur. Festsspielleiterin Katharina Wager schloss jedoch nicht generell aus, dass sich das auch mal ändern könnte. „Eine denkbare Variante“, sagte sie. Das Regieteam für den „Ring“ im Wagner-Jubiläumsjahr 2013 werde erst dann bekanntgegeben, wenn die Verträge unterzeichnet seien.Tsp/ddp/dpa

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