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Matt Damon macht Promo für seinen neuen Film "Promised Land"

© AFP

"Promised Land": Matt Damon: "Wir wollten einen Film über die amerikanische Identität"

Matt Damon und Gus Van Sant sprechen bei der Pressekonferenz zu „Promised Land“ über Öko-Fracking und den Berliner Problemflughafen. Beides kann man wohl erst in 15 Jahren beurteilen.

Berlins Problem-BER? Klar, davon hat auch Matt Damon gehört. „Als ich vor zehn Jahren hier war, hieß es, in fünf sei er fertig.“ Wäre ihm sehr recht, wenn es endlich mal was würde. „Hunderte von Stunden habe ich schon in Frankfurt auf den Anschlussflug nach Berlin gewartet.“ Wenn er in einem Monat wiederkomme, um mit George Clooney „The Monuments Men“ zu drehe, könne er zwar einen Direktflug nehmen. Dennoch: „Es wäre toll, wenn Berlin den internationalen Flughafen hätte, den es als Hauptstadt verdient.“

Da waren die Glitzerwelt Hollywoods und die staubige der Berliner Baustellen plötzlich eng zusammengerückt, im Konferenzsaal des Hyatt, beim offiziellen Frage- und Antwortspiel zum Wettbewerbsfilm „Promised Land“. Vorn auf dem Podium Matt Damon, der spaßeshalber erst mal die Fotografen fotografiert, sein Mitspieler und Co-Autor John Krasinski sowie Regisseur Gus Van Sant, der erst spät zum Projekt hinzukam. Eigentlich wollte Damon selbst die Regie übernehmen, bekam das aber zeitlich nicht hin und erinnerte sich an die gute Zusammenarbeit mit Gus Van Sant in „Good Will Hunting“.

In den USA war der knapp 18 Millionen Dollar teure Film nicht allzu erfolgreich, Damon gibt das offen zu. Warum, habe er bis heute nicht recht verstanden, aber so richtig könne man den Film wohl erst in 15 Jahren objektiv beurteilen.

Vielleicht stieß ja das Öko-Thema Fracking auf Ablehnung, dabei war es für die beiden Autoren nur sekundär, wie Damon schildert: „Wir wollten einen Film über die amerikanische Identität drehen, wollten sondieren, wo wir stehen, wie wir große Entscheidungen treffen.“ Das Erdgas-Thema sei nur ein guter, weil kontrovers diskutierter Anlass gewesen. Sein Vater, erzählt Krasinski, sei in einer Stadt mit ähnlichen Schwierigkeiten wie im Film aufgewachsen und habe ihm oft vom „Geist des Zusammenlebens und Gefühl füreinander“ erzählt, die nie verloren gegangen seien, „nationaler Stolz“ eben.

Gut recherchiert aber haben sie das Thema schon, auch wenn die FrackingDebatte, im Drehbuch anfangs 15 Seiten lang, im Film radikal zusammengestrichen wurde. Sie sind auch selbst in solche Städte gefahren, haben mit den Vertretern der Gasfirmen gesprochen, ihre Methoden und Tricks beobachtet. Und wie im Film sind sie auf Menschen gestoßen, die im Fracking ihr Heil sahen, denen die Auswirkungen völlig egal waren – und andere, die warnten und sich verantwortlich fühlten für ihr Land. So wie Steve, seine Figur, zum Schluss nicht wisse, was er tun und den Menschen raten solle, so hätten auch sie kein Urteil fällen wollen, sagt Damon.

Fracking ist eben etwas anders als ein BER. Da hat er eine klare Meinung: Das Ding muss her. Andreas Conrad

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