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Kultur: Queen

Diese Woche auf Platz 28 mit: „Queen On Fire – Live At The Bowl“

Der weißrussische Präsident Aleksander Lukaschenko hat aus dem Verlauf der deutschen Radioquoten-Debatte seine eigenen Schlüsse gezogen und den Sendern seines Landes per Sondererlass einen Anteil von 80 Prozent einheimischer Produkte auferlegt. Die Sender, heißt es, stünden vor einem Dilemma: Es gibt kaum nationales Repertoire, weil viele Bands verboten wurden, nachdem sie an einem Konzert gegen das autoritäre Regime von Lukaschenko teilgenommen hatten.

Solches Ungemach müssen die Monarchisten von Queen („Radio Gaga“) nicht mehr fürchten. Sie sind praktisch überall auf der Welt von staatlicher Seite anerkannt. Freddie Mercury zierte schon vor fünf Jahren mit nacktem Oberkörper eine Briefmarke der britischen Post. Letzten Herbst bestanden Queen sogar als erste westliche Band die Prüfung der Islamischen Republik Iran, die ihnen erlaubte, dort ein Best-Of-Album zu veröffentlichen. Mercury, die vermutlich größte männliche Drama-Queen der Pop-Geschichte, wurde geboren als Inder auf Sansibar unter dem Namen Farroukh Pluto Bulsara. Er hatte persische Vorfahren.

Das Medium DVD gibt Queen und ihrem 1991 an AIDS gestorbenen Sänger einen nachhaltigen Push. Mercury selbst soll seine Musik gelegentlich als „Wegwerf-Pop“ bezeichnet haben. Der Erfolg der alten Live-Mitschnitte dürfte ihn widerlegen. Mit dem Musical „We Will Rock“ sind Queen schon vor geraumer Zeit in die Phase der Abba-isierung eingetreten. Mit dem Unterschied allerdings: Die Band will es noch mal wissen. Das erste Konzert nach 19 Jahren ist für März geplant. Am Mikrofon: Paul Rodgers, der frühere Sänger von Free. Oh, Mamma mia, let me go!

Ralph Geisenhanslüke

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