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Die Band Lady Antebellum 2015 in Las Vegas, Nevada.

© REUTERS/Mike Blake

Rassismus in den USA: Die Country-Band Lady Antebellum benennt sich um

Ihr Name erinnert an die Zeit der Sklaverei. Deshalb gibt die Band Lady Antebellum sich nun einen neuen Namen, wie die Musiker auf Instagram schreiben.

Die mit fünf Grammys prämierte amerikanische Country-Band Lady Antebellum benennt sich um, weil ihr Name an die Zeit der Sklaverei erinnert. Künftig firmiere man unter dem bei Fans ohnehin schon beliebten Spitznamen Lady A, schrieben die Musiker am Donnerstag auf Instagram.

Der Begriff „ante bellum“ stammt aus dem Lateinischen, heißt übersetzt „vor dem Krieg“ und bezieht sich im US-Sprachgebrauch auf den Bürgerkrieg 1861 bis 1865, in dem die Nordstaaten siegten und das Ende der Sklaverei in den Südstaaten durchsetzten. 

Ursprünglich hätten sie sich nach dem Antebellum-Architekturstil benannt, in dem vor 14 Jahren die ersten Bandfotos entstanden seien. „Wir bedauern es und schämen uns, dass wir die Assoziationen nicht bedacht haben, die dieses Wort belasten, das sich auf die Zeit vor dem Bürgerkrieg bezieht - welche auch Sklaverei beinhaltet.“

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Die Band verstehe, wenn viele nun fragten, warum sie erst jetzt diesen Schritt machten. „Die Antwort ist, dass wir keine Entschuldigung dafür vorbringen können, wie spät diese Erkenntnis kommt. Was wir tun können ist, es anzuerkennen, uns davon abzuwenden und nächste Schritte zu gehen.“

Die Band hat alleine in den USA mehr als acht Millionen Alben verkauft

Lady A zählen zu den größten Countrymusik-Stars der Welt und haben laut US-Musikverband RIAA allein in den Vereinigten Staaten mehr als acht Millionen Alben verkauft.

Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd durch einen weißen Polizisten vor zweieinhalb Wochen hat es in den USA Demonstrationen von Hunderttausenden gegen Polizeigewalt und Rassismus gegeben. In mehreren Städten wurden Statuen aus der Zeit des Bürgerkriegs beschädigt oder zerstört.

Auch anderswo in der Kultur ziehen die Proteste Konsequenzen nach sich: Der Streaminganbieter HBO max strich den Filmklassiker „Vom Winde verweht“ von 1939 wegen seines verherrlichenden Umgangs mit Sklaverei vorläufig aus dem Angebot und will ihn künftig mit einordnenden Kommentaren zur Verfügung stellen. (dpa)

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