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Kultur: Raub am Nil

Unesco fordert Fahndung nach Ägyptens Schätzen

Die Unesco schlägt Alarm. „Wir sind sehr besorgt über Berichte von verschiedenen Museen und Ausgrabungsstätten“, erklärte die Chefin der UN-Kulturorganisation, Irina Bukova. In einem Brief an die ägyptische Regierung fordert sie, „konkrete Maßnahmen zum Schutz der antiken Stätten“ zu ergreifen. Sie warb für enge internationale Kooperation, wenn die gestohlenen Objekte vom Nil auf dem Kunstmarkt auftauchen. Denn inzwischen ist klar, dass während der Unruhen in Ägypten aus dem Ägyptischen Museum in Kairo wesentlich mehr Objekte gestohlen worden sind, als bisher eingeräumt. Und im ganzen Land kommt es nach wie vor zu Plünderungen und Raubgrabungen an pharaonischen Stätten.

Nach einer bebilderten Inventarliste, die Tarek al-Awadi, der neue Chef der weltberühmten Sammlung am Tahrir-Platz, diese Woche verschicken ließ, fehlen aus den Beständen 54 Objekte – darunter drei vergoldete Tutanchamun-Statuen, von denen zwei mehr als einen halben Meter hoch sind. Weiter wurden ein vergoldeter Wedel gestohlen, eine vergoldete Trompete sowie zwanzig Skulpturen aus Bronze und Shabti-Figuren aus Holz, Elfenbein oder Gips, die im Mittleren Königreich den Gräbern beigelegt wurden.

Noch vor einer Woche hatte der inzwischen zurückgetretene Chef der Antikenverwaltung Zahi Hawass die Zahl der gestohlenen Gegenstände mit 14 angegeben. Gleichzeitig hatte er beklagt, dass seit dem Sturz von Hosni Mubarak die Einbrüche in Magazine der Antikenverwaltung stark zugenommen hätten. M. G.

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