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Raubkunst: Spitzweg geklaut?

Ein Meisterwerk der so genannten Raubkunst hat möglicherweise jahrzehntelang das Bundespräsidialamt geschmückt. Einem Medienbericht zufolge hing Carl Spitzwegs Gemälde "Justitia" bis 2006 in der Bonner Villa Hammerschmidt.

Berlin - Wie das Magazin "Cicero" berichtet, gehörte das Kunstwerk dem jüdischen Kaufmann Leo Bendel, der im Konzentrationslager Buchenwald ums Leben kam. Die von seiner Witwe geforderte Wiedergutmachung wurde aufgrund mangelnder Dokumente abgelehnt. 1949 übertrugen die Alliierten das Bild dem Bundesfinanzvermögen, 1961 wurde es dem Bundespräsidialamt übergeben.

Bendels Erben beauftragten laut "Cicero" ein Historikerteam mit Nachforschungen. Die Experten konnten beweisen, dass der Vermögensverlust durch die Verfolgung bedingt war. Im Mai 2006 wurde das Bundespräsidialamt informiert und die "Justitia" daraufhin aus dem Sammlungsbestand entfernt.

Das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen habe den Rückgabeantrag bestätigt, hieß es weiter. Die Rückgabeentscheidung des Bundespräsidenten stehe noch aus. (tso/ddp)

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