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Kultur: Rechtschreibreform: Kein "Zeit"-Diktat: Aktion Klassenzimmer abgesagt

Ein Diktat fand nicht statt. Die Einladung der "Zeit" an jene Schriftsteller, die sich für eine Rücknahme der Rechtschreibreform ausgesprochen hatten, sich zu einem Diktat nach den alten Regeln zu versammeln, stieß auf so wenig Gegenliebe, dass der Termin am gestrigen Mittwoch gestrichen wurde.

Ein Diktat fand nicht statt. Die Einladung der "Zeit" an jene Schriftsteller, die sich für eine Rücknahme der Rechtschreibreform ausgesprochen hatten, sich zu einem Diktat nach den alten Regeln zu versammeln, stieß auf so wenig Gegenliebe, dass der Termin am gestrigen Mittwoch gestrichen wurde. Wie in der aktuellen Ausgabe des Wochenblatts zu lesen ist, dachte etwa Elfriede Jelinek "gar nicht daran" zu erscheinen: Sie würde wahrscheinlich am schlechtesten abschneiden, ohnehin sei die Idee eines Tests absurd, da er eine "Meinungsäußerung mit einem Leistungsnachweis" verbinde. Hermann Kant stellt klar, niemand habe "mit seiner Ablehnung der Orthographie die Behauptung verbunden, er schreibe nach den alten Regeln fehlerfrei". Als erster hatte Martin Walser abgesagt: Er wolle sich nicht noch einmal auf eine Schulbank setzen. Die "Zeit"-Redaktion stellt in der heutigen Ausgabe klar, sie habe mit der Aktion Klassenzimmer keineswegs eine Lanze für die Reform brechen wollen. Vielmehr wollte sie "auf das Willkürliche jeder Orthografie aufmerksam machen und den fanatischen Eifer der Reformgegener als die wahre Fragwürdigkeit entlarven."

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