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Kultur: Rio, mein Rio

So etwas gibt es nur in Hollywood: Ein Mann, der eine kleine Gruppe von Teenies umbringen will, finanziert ihnen eine Reise auf die Bahamas.Er veranstaltet ein Telefonquiz, bei dem die Hauptstadt von Brasilien geraten werden soll, und nachdem Julie (Jennifer Love Hewitt) und ihre beste Freundin Karla (Brandy) schön falsch Rio angegeben haben, werden ihnen umgehend die Flugtickets zugesandt.

So etwas gibt es nur in Hollywood: Ein Mann, der eine kleine Gruppe von Teenies umbringen will, finanziert ihnen eine Reise auf die Bahamas.Er veranstaltet ein Telefonquiz, bei dem die Hauptstadt von Brasilien geraten werden soll, und nachdem Julie (Jennifer Love Hewitt) und ihre beste Freundin Karla (Brandy) schön falsch Rio angegeben haben, werden ihnen umgehend die Flugtickets zugesandt.Zu spät merken Julie, Karla und ihre männlichen Begleiter, daß sie auf der Insel Tower Bay in der Falle sitzen: Alle anderen Touristen haben die Insel verlassen, die wenigen Hotelangestellten werden ermordet, und ein Sturm isoliert sie vom Festland.Unbarmherzig schlägt der maskierte Mörder mit dem Haken zu.Er will sich für den Unfalltod seines Sohnes rächen, an dem Julie nicht ganz unschuldig war.Davon handelte schon der Überraschungserfolg "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast", und da Julie nicht gestorben ist, gibt es jetzt einen zweiten Teil.

"Ich weiß noch immer ..." ist die Fortsetzung eines überflüssigen Films, der selbst eine überflüssige Imitation von "Scream" und "Scream 2" war.Dennoch bereitet er ein beträchtliches Vergnügen, weil die Absurditäten auf die Spitze getrieben werden.Der Mörder, ein armer alter Fischer, ist technisch so gut ausgerüstet wie James Bond, während die potentiellen Opfer alle erdenklichen Kampfsportarten beherrschen.Die Produktion hat sich mit Danny Cannon ("Judge Dredd") sogar einen halbwegs renommierten Regisseur geleistet, der mehr als nur ein paar Werbespots vorweisen kann, und Jennifer Love Hewitt ist sogar eine "Blockbuster Entertainment Award"-Preisträgerin.Anders als bei "Scream" drängt sich auch keine Parallele zu den Ereignissen von Littleton auf, kein unangenehmer Beigeschmack trübt die Freude.

Als dekadenter Europäer darf man sich zusätzlich über die Prüderie der Amerikaner amüsieren.Die Darsteller sehen aus wie Mitte zwanzig und benehmen sich wie Pubertierende.Karla behält ihren BH an, wenn sie sich auf die Sonnenbank legt.Dennoch: In einer Zeit, in der nicht einmal vorsätzlich dumme Unterhaltungsfilme ihr bescheidenes Versprechen einlösen, sollte man für diesen Thriller dankbar sein.

Auf 24 Berliner Leinwänden; Cinemaxx Potsdamer Platz

FRANK NOACK (OV)

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