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Roman Polanski, hier in Krakau 2015, wo er von den polnischen Behörden wegen eines Auslieferungsgesuchs der USA verhört wurde.

© dpa/STANISLAW ROZPEDZIK

Roman Polanski und MeToo: Regisseur Polanski klagt gegen Ausschluss aus Oscar-Academy

Im Mai 2018 wurde Roman Polanski im Zuge von MeToo aus der Oscar-Academy ausgeschlossen. Jetzt geht er gerichtlich dagegen vor.

Der Filmemacher Roman Polanski klagt gegen seinen Rauswurf aus der Oscar-Academy. Der mittlerweile 85-Jährige war im Mai letzten Jahres im Zuge der MeToo-Debatte aus der Academy ausgeschlossen worden: Er hatte 1977 Sex mit einer Minderjährigen. Nach Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe waren im Mai 2018 auch der Entertainer Bill Cosby und der Produzent Harvey Weinstein ausgeschlossen worden.

Polanski, der für seinen Film „Der Pianist“ 2003 selbst einen Regie-Oscar gewann, hat amerikanischen Medienberichten zufolge geklagt, weil der Ausschluss aus seiner Sicht zu plötzlich und ohne Anhörung erfolgt war. „Jetzt gab es nicht einmal eine Erklärung, warum er ausgeschlossen wurde. Nach 40 Jahren, am selben Tag wie Cosby“, erklärte sein Anwalt Harland Braun gegenüber dem Branchen-Magazin "Variety". Die Oscar-Academy erklärte am Samstag, an ihrer Entscheidung festhalten zu wollen. „Die Prozedur, die zum Ausschluss von Herrn Polanski führte, war fair und angemessen“, zitiert "Variety" die Academy. Polanski hatte 1977 zugegeben, die 13-jährige Samantha Geimer unter Drogen gesetzt und dann mit ihr geschlafen zu haben. Im Folgejahr saß er dafür 42 Tage im Gefängnis, nach einem - in den USA legalen -Deal mit dem Gericht und einer in Aussicht gestellten Bewährungsstrafe kam er frei, entzog sich jedoch einer Fortsetzung des Verfahrens, als sich abzeichnete, dass das Gericht sich möglicherweise nicht an die Vereinbarung halten würde.

Polanski lebt seit Jahrzehnten außerhalb der USA und versucht, einer Auslieferung zu entgehen. Samantha Geimer hat schon länger erklärt, nicht mehr gegen den Regisseur vorgehen zu wollen. Zuletzt kam von Polanski 2018 der Psychothriller "Nach einer wahren Geschichte" ins Kino. dpa/Tsp

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