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Kultur: Rückblick: Folk: Picken & Strummen

Was für ein Abend im ColumbiaFritz! Er beginnt mit Cara Dillon, die weit davon entfernt ist, nur lästige Beigabe zu sein.

Was für ein Abend im ColumbiaFritz! Er beginnt mit Cara Dillon, die weit davon entfernt ist, nur lästige Beigabe zu sein. Mit den Mitstreitern Sam und Seth Lakeman an Piano, Oktavgitarre und Geige zeigt die 26-Jährige, dass traditionelle irische und schottische Folksongs nicht zwangsläufig altbacken sein müssen. Mit einer betörenden Stimme und geschmackvoll sparsamen Arrangements klingt auch im Konzert alles frisch, zeitgemäß, überzeugend. Wer sollte einen derart hinreißenden Auftritt noch übertreffen können? Die Indigo Girls können! Zwei stämmige gestandene Damen aus Georgia in Blond und Brünett. Mit Banjo und Mandoline zunächst. Ein ruhiger Anfang. Folkig wie aus den Appalachischen Bergen. Dann werden Gitarren gereicht. Eine Harmonika im Gestell. Und zu jedem Song werden wieder neue Gitarren gereicht: schöne alte Martins. Und die kräftigen Damen picken und strummen, mit unglaublicher Energie und Selbstbewusstsein. Tauschen Songs und Gesangsparts, ergänzen sich trefflich in ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Amy Ray, die Dunklere, hat auch die tiefere Stimmfärbung, die vage an Lucinda Williams erinnert. Die blonde Emily Saliers übernimmt die höheren, lieblicheren Parts. Zusammen sind sie unschlagbar. Perfekt der Harmoniegesang. Das Gespür für zauberhafte Melodien. Folk, Pop, Rock und Sixties Beat nach Art der Beatles und Everlys. Dunkle Balladen. Treibender Rhythmus. Strahlender Gesang. Und das Schwere wird plötzlich so leicht.

H.P.Daniels

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