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Kultur: Rückblick: Lichtblende (Kunst)

Es war ein kluger Zug, den Stipendiaten des Senats für bildende Kunst einen Schauraum in einer ehemaligen Bank zu verschaffen. Der Kultursenat gewann durch die Kunstbank eine Visitenkarte für seine Jury-Entscheidungen und die Erwählten können am Rande des noch immer heißesten Kunstbezirks ihr Werk präsentieren.

Es war ein kluger Zug, den Stipendiaten des Senats für bildende Kunst einen Schauraum in einer ehemaligen Bank zu verschaffen. Der Kultursenat gewann durch die Kunstbank eine Visitenkarte für seine Jury-Entscheidungen und die Erwählten können am Rande des noch immer heißesten Kunstbezirks ihr Werk präsentieren. Gunda Förster und Veronika Kellndorfer sind vor allem durch befristete und permanente außermuseale Installationen in Berlin, Chicago, Dresden, Magdeburg, München bekannt geworden. Beide kombinieren eine geschärfte Aufmerksamkeit für Wahrnehmungsweisen in öffentlichen Außen- und Innenräumen mit Rückbindung der Werke an Traditionen der Kunstgeschichte. Deshalb hätte es nahe gelegen, die zur Brunnenstraße hin weit sich öffnende Fensterwand miteinzubeziehen. Doch die Künstlerinnen nutzen das Fenster nur metaphorisch und präsentieren an den beiden Längswänden in die Raumtiefe abgerückte Fotografien. Gunda Förster zeigt eine Reihe fliehender Stills aus dem Fernsehen, die das Zufällige insofern auf die Spitze treiben, als sie nichts Benennbares sichtbar machen: lichtblendend visualisierte Sprachlosigkeit. Veronika Kellndorfer bietet umgekehrt großformatige Abbildungen von scharfen Blicken durch Fensterjalousien auf prominente Fassaden. Starke Fotos von beiden. Aber da man bislang immer mehr als das Mögliche von diesen Künstlerinnen zu sehen bekam, leider nur eine Werkschau (bis 10.10., Mo-Fr 14-18 Uhr).

Peter Herbstreuth

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