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Sabrina van der Ley: Von der Messe ins Museum

Nachdem in den letzten Wochen unschöne Meldungen um die Leiterin des Berliner Art Forums die Runde machten, gibt es eine gute Nachricht von Sabrina van der Ley. Sie nimmt die Zügel wieder selbst in die Hand.

Nach all den Rangeleien um ihre Person wegen der Unzufriedenheit zahlreicher vor allem Berliner Galerien bekam sie im Mai die Kündigung zum Jahresende überreicht. Und ihre beiden Nachfolger, Eva-Maria Häusler und Peter Vetsch von der Art Basel, wurden zur Einarbeitung auch schon nach Berlin geholt. Nun nimmt die nach acht Jahren Kärrnerarbeit geschasste Messechefin wieder selbst die Zügel in die Hand. Fortan leitet sie die Galerie der Gegenwart in der Hamburger Kunsthalle. Für ein Statement war van der Ley zwar gestern nicht zu erreichen, und auch die Pressestelle der Kunsthalle hielt sich bedeckt, da die Verträge noch nicht unterschrieben sind. Aber ihr Arbeitsbeginn steht bereits fest: der 1. Dezember.

Die aus Köln stammende Kunsthistorikerin, die vor ihrer Tätigkeit bei der Messe Berlin als Kuratorin für die Sammlung Hoffmann beschäftigt war, übernimmt mit diesem Wechsel auf die institutionelle Seite allerdings einen nicht weniger aufreibenden Job. Nach dem Weggang ihres Vorgängers Christoph Heinrich als Galeriedirektor war die Stelle für ein Jahr gesperrt, um Geld zu sparen, denn seit ihrer Eröffnung 1997 arbeitet die Galerie der Gegenwart defizitär. Die Hinzugewinnung des Hubertus-Wald-Forums als zusätzlicher Ausstellungsfläche zwischen dem klassizistischen Altbau und dem modernen Ungers-Bau, in dem sich die Galerie der Gegenwart befindet, hatte die in eigener Finanzhoheit arbeitende Kunsthalle dann nur noch weiter in die Bredouille gebracht.

Nachdem unter 80 Bewerbern kein geeigneter Kandidat ausgemacht werden konnte und auch der Leiter des Düsseldorfer K 21, Julian Heynen, sowie der mittlerweile das Bonner Kunstmuseum leitende Stephan Berg abgesagt hatten, war die Hamburger Kunsthalle ihrerseits auf Suche gegangen und hat in van der Ley endlich eine Mutige gefunden. Auf die künftige Galeriedirektorin warten also nicht nur inhaltliche Aufgaben für das Ausstellungsprogramm. Vor allem ihr Talent in der Akquise von Drittmitteln ist gefragt, das sie schon in Berlin unter Beweis stellen konnte. NK

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