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Ganz Zypern diskutiert die Geschichtsdoku: Unsere Feta

© dpa

Irrer Fernseh-Wahnsinn: Ganz Zypern diskutiert über Geschichts-Doku „Unsere Feta“

Mitten in die angespannte Lage auf Zypern platzt die Geschichtsdoku "Unsere Feta". Das Fernsehspektakel wirft auch einen Schatten auf die deutsche Geschichte.

Die Unruhen auf Zypern gehen weiter. Nachdem das zypriotische Fernsehen die Skandaldoku „Unsere Feta“ ausgestrahlt hat, müssen alle Bewohner des Landes bis zu zehn Prozent ihrer Käse-Vorräte an die EU abführen. Ein Gewerkschaftsführer sagt: „Erst wollen die Deutschen unseren Käse, dann unsere Schafe und dann die russischen Spareinlagen. Was sollen wir noch ertragen?“ Wütender Protest kam auch vom "Hilfswerk Notleidende Oligarchen" (HNO). Ihre seit Jahren eingelegten Milcheinlagen, die nun endlich Rendite und Schimmel abwerfen sollten, drohten nun der EU aufs Brot geschmiert zu werden.

Angela Merkel betonte, dass die deutschen Einlagen so sicher seien wie „Schimmel in den Fugen“ und dass, so Merkel wörtlich, „niemand vorhat das Bad zu putzen“. Merkel fügte an: „Seit dem Zweiten Weltkrieg gibt es griechischen Salat in Deutschland. Griechenland und Zypern sind quasi das gleiche. Bleiben wir also ruhig.“

Experten erwarten von „Unsere Feta“ die Aufarbeitung der schwierigen zypriotischen Molkerei-Geschichte. Zahlreiche Schafe sollen auf der sympathischen Mittelmeerinsel jahrelang zu Zwangsarbeit gezwungen worden sein. Die wenigsten Zyprer haben die Möglichkeit, mit ihren Großeltern  die historischen Geheimnisse die Käsezubereitung zu diskutieren. Sie können nur selten fragen: „Warst du dabei? Hast du selber mitgemolken? Oder warst du ein Feta-Landsverräter?“ Kritiker feierten auch deshalb die realistische Käse-Darstellung in allen ihrer Abgründen, wie sie noch nie auf einer Großleinwand zu sehen gewesen war. (NaX, LdR, WoO)

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