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SATIRE„Alles muss raus“ im Kabarett Obelisk: Platz für die neue Leere

Sie haben einiges an Boden umgegraben im zu Ende gegangenen Jahr, die Kabarettisten vom Obelisk. Und wie sollte es in der märkischen Streusandbüchse anders sein: statt Land, kam immer nur „Sand in Sicht“, so der Titel ihres Sommerstücks 2007.

Sie haben einiges an Boden umgegraben im zu Ende gegangenen Jahr, die Kabarettisten vom Obelisk. Und wie sollte es in der märkischen Streusandbüchse anders sein: statt Land, kam immer nur „Sand in Sicht“, so der Titel ihres Sommerstücks 2007. Auf einem Streifzug durch 850 Jahre Brandenburger Geschichte traten die Vertreter dreier eigentlich unverträglicher Volksstämme – der Sachse Andreas Zieger, der Mecklenburger Helmut Fensch und die Preußenfrau Gretel Schulze – in einen lustvoll-komischen Kampf der Kulturen.

Nun aber ist genug mit Sand und Lehm geschmissen. Das Kabarett Obelisk mistet aus. „Alles muss raus“ heißt die aktuelle Jahresrückblicksaufschwungvorschau, denn „das Land braucht Platz für die neue Leere in alten Koalitionen, Landtagen, Fernsehanstalten und rissigen Hirnzellen des durchschnittlich für dumm verkauften deutschen Endverbrauchers“, begründen die drei Satiriker ihren Kehraus. Dabei schaufeln sie noch einmal das Beste der letzten Kabarettprogramme auf die Bühne. In ihrer Polit-Satire „Menschen, Tiere, Koalitionen“ hatten sie zu Jahresbeginn für die 2009 anstehende Bundestagswahl eigene Parteien gegründet. Frau Schulze agierte als Vorsitzende der Deutschen Antroposophischen Partei der Fleischfresser (DAPF) und Herr Zieger als Chef der Sächsischen Buddhistischen Zentralpartei (SBZ). Ihre neuen Funktionen sicherten ihnen einen festen Platz in Talkshows, wo sie den direkten Schlagabtausch mit politischen Gegnern pflegen konnten. Was von den eigenen Wahlversprechen geblieben ist – das neue Jahr wird es zeigen. Antje Horn-Conrad

Kabarett Obelisk, Fr/Sa 4./5.1. u. Mi 9.1.,

19.30 Uhr, 16 bis 20 €

Antje Horn-Conrad

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