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Kultur: Schnitt! Greenaway ohne Greenaway

Jede Minderheit verdient ihre eigenen Filme.Aber sind Vorhaut-Fetischisten in der Lage, einen Kinosaal zu füllen?

Jede Minderheit verdient ihre eigenen Filme.Aber sind Vorhaut-Fetischisten in der Lage, einen Kinosaal zu füllen? Wen außerhalb von Kanada interessiert es, daß der Premierminister Pierre Trudeau ein Schwulenidol ist? In John Greysons Film "Uncut" schreibt der junge Peter Cort (Matthew Ferguson) eine Dissertation über "Die psychosexuelle Bedeutung der Beschneidung und der Vorhaut", und die allgegenwärtige Bedrohung durch die Polizei soll suggerieren, daß er damit ein heißes Eisen anpackt.Der Mann, dem er seine Arbeit diktiert, heißt Peter Koosens und ist in Trudeau verliebt.Nachdem der Minister einen Herzanfall erlitten hat, schleicht sich Cort an dessen Krankenbett und demonstriert die Heilkraft der Vorhaut, gewiß ein origineller Einfall.Dennoch hinterläßt "Uncut" denselben Gesamteindruck wie die bisherigen Filme Greysons ("Zero Patience", "Lilies"): Er ist voller Ideen, die leider dilettantisch umgesetzt wurden.Stilistisch orientiert sich Greyson an Peter Greenaway.Aber da selbst der keine guten Greenaway-Filme mehr zustandebringt, sollte Greyson einen anderen Weg einschlagen. F.N.

Nur im Kino Xenon (OmU)

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