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Kultur: Schnitt und Gegen-Schnitt

Claudia Busching und Johanna Bartl bei Inga KondeyneVON KLAUS HAMMERWunderbar präsentieren sie sich in den beiden weiß gestrichenen Galerieräumen, die Papierobjekte Claudia Buschings (bis 4500 DM) und die Eisengußobjekte Johanna Bartls (je 3800 DM) in ihrer trivialen Materialbeschaffenheit, monochromen Sprödigkeit und äußersten Reduktionsform.Die einen scheinen sich von der Wand lösen und in den Raum schweben zu wollen, die anderen suchen nach ihrer Entfaltung im Raum beharrlich Halt am Boden oder an der Wand.

Claudia Busching und Johanna Bartl bei Inga KondeyneVON KLAUS HAMMERWunderbar präsentieren sie sich in den beiden weiß gestrichenen Galerieräumen, die Papierobjekte Claudia Buschings (bis 4500 DM) und die Eisengußobjekte Johanna Bartls (je 3800 DM) in ihrer trivialen Materialbeschaffenheit, monochromen Sprödigkeit und äußersten Reduktionsform.Die einen scheinen sich von der Wand lösen und in den Raum schweben zu wollen, die anderen suchen nach ihrer Entfaltung im Raum beharrlich Halt am Boden oder an der Wand.Sie spielen auf so beredte Weise zusammen, daß man es gar nicht glauben mag: Die beiden fast gleichaltrigen Künstlerinnen haben noch nie miteinander ausgestellt. Die Faltung und der Schnitt, durch die die Papierobjekte Claudia Buschings gebildet werden, geben einer Sache stets mehrere Ansichten, sie geben dem Leichten Stabilität und dem Kompakten Balance.Sie schützen und enthüllen zugleich, sie sorgen für Differenzierung und Komplexität.Sie besitzen eine konstruktive Kraft, der Auffaltung von Architektur über einen Grundriß vergleichbar.Durch Faltung und Gegen-Faltung, Schnitt und Gegen-Schnitt entsteht aus dem Papier ein Instrument künstlerischer Strukturierung und Verwandlung: von der Fläche in den Raum, vom Raum zur Fläche. Johanna Bartls paarweise zugeordnete Eisenplastiken erinnern in ihrer porösen Gußform und linearen Konstruktivität an Schriftzeichen, stellen aber auch die Assoziation zu Greifinstrument und Fußangel her.Das freie Spiel der Phantasie und die Tücke des Objekts kommen hier zusammen.Die scheinbar so kargen Arbeiten beider Künstlerinnen haben die magische Kraft, aus Räumen Orte der Besinnung und auch der Unruhe zu machen. Galerie Inga Kondeyne, Hackesche Höfe, Rosenthaler Straße 40, bis 4.April; Dienstag bis Freitag 14-18 Uhr, Sonnabend 13-17 Uhr.

KLAUS HAMMER

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