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Kultur: Schnitzeljagd ins Leben Für Kids und Teens:

GENERATION KPLUS und 14 PLUS.

Von Susanna Nieder

Die Kinderfilmreihe Generation Kplus eröffnet mit einem Kracher. Das Zickzackkind von Vincent Bal funktioniert wie eine Schnitzeljagd – ein aufregender, fantasievoller, lustiger Film, großes Abenteuer im Sixties-Look. Mit Burghart Klaußner und Isabella Rossellini laufen außerdem richtige Stars auf. Auch die Beiträge Eskil & Trinidad aus Schweden, Mama, ich lieb dich aus Island und Durch fliegendes Gras aus Indonesien sind empfehlenswert. Jedes Mal stehen Jungs im Mittelpunkt, insgesamt in zehn der 13 Kplus-Beiträge. Auch der australische Satellite Boy ist sehenswert – allerdings wird dort erwartet, dass die Kinder Untertitel lesen können. Für einige Kplus-Filme muss man große Geduld mitbringen, vor allem für Ödland – damit keiner das so mitbemerkt, eine Studie über den totalen Stillstand in einem Asylbewerberheim in der Brandenburger Einöde. Auch Kopfüber von Bernd Sahlig und Drei Kinder aus Haiti erfordern einen gelassenen Cineastenblick. Susanna Nieder

Die Protagonisten der Reihe 14plus stehen an der Schwelle zu einer verheißungsvollen, aber auch bedrohlichen Welt. Sie sind hin- und hergerissen zwischen der Erwachsenenwelt, die mit Freiheit und Selbstbestimmung lockt, und dem behüteten Reich der Kindheit, in dem sie wenig Kontrolle, aber auch wenig Verantwortung haben. Die meisten Helden können es kaum erwarten, sich ins Abenteuer Leben zu stürzen – und sehen sich bald heillos überfordert.

Da ist die junge Mutter im polnischen Beitrag Baby Blues. Oder der neuseeländische Teenager in Shopping, der der Gewalt seines Vaters entfliehen möchte und an eine nicht minder gewalttätige Gang gerät. Und da sind die Protagonisten aus den amerikanischen Beiträgen The Cold Lands und Hide Your Smiling Faces oder die kurdische Kämpferin Jîn im gleichnamigen Eröffnungsfilm, die sich aus der Gesellschaft in die Wälder und Berge zurückziehen und feststellen müssen, dass das Leben in der Wildnis auch nicht einfacher ist als unter Menschen.

Dass die Sektion 14plus nicht nur ein junges Publikum, sondern auch junge Filmemacher anspricht, gehört auch in ihrem zehnten Jahrgang fest zum Profil der Reihe: Die Hälfte der zwölf Beiträge sind Regiedebüts. Es ist kein Zufall, dass der sektionsübergreifende „First Feature Award“ für den besten Debütfilm zuletzt drei Mal in Folge an Generation-Filme ging. David Assmann

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