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SCHREIB Waren: 13 Milliarden Jahre

„Und was machen Sie beruflich?“ – „Ich bin stellare Archäologin.

„Und was machen Sie beruflich?“ – „Ich bin stellare Archäologin.“ Einmal diesen Traumdialog auf einer Party führen können! Leider sind wir jedoch nicht Anna Frebel. Denn die darf das: Als Astrophysikerin beschäftigt sie sich mit den sogenannten metallarmen Sternen. Diese gehören zu den ältesten bekannten Objekten des Universums, sie geben Aufschluss über die Entstehung der Elemente. Frebel, die als Professorin für Physik am berühmten Massachusetts Institute of Technology in den USA lehrt, fand 2005 den metallärmsten Stern, 2007 dann auch noch den ältesten, 13 Milliarden Jahre soll er alt sein.

Sie ist hingegen noch sehr jung – die Funde gelangen ihr während und kurz nach ihrer Doktorarbeit. Hier gewinnt das Wort vom „Shooting Star“, als der Frebel seither gilt, doch eine ganz neue Bedeutung. Wie die Arbeit mit dem Teleskop aussieht, was es Neues gibt aus den unendlichen Weiten des Alls, das erfährt man am Donnerstag im Naturkundemuseum, in dem die Autorin ihr Buch „Auf der Suche nach den ältesten Sternen“ vorstellt (19 Uhr, Invalidenstr. 43).

Wo wir bei den Sternen sind, können wir uns ja mal umschauen, was die hiesigen Gefilde so bieten. Mord auf dem Südstern! Keine Sorge, liebe Anwohner: Das idyllische Eckchen wurde, wie der Autor des Krimis „Südstern – Tatort Berlin“ dem Tagesspiegel verriet, nur seines schönen Namens wegen gewählt. Krimineller geht es am Hermannplatz zu, wo die jungen Zivilpolizisten Erkan und Paul Zeugen eines Mordes werden. Und wer hängt mit drin? Genau, das BKA. Jonas Hartmann hat einen komplexen, personalreichen Krimi geschrieben, den er an diesem Dienstag in einem Werkstattgespräch bei Lehmanns Media vorstellt (20.15 Uhr, Hardenbergstr. 5).

Im Literaturkosmos zuhause ist der Kritiker Fritz J. Raddatz. Doch beschreibt er die Schriftsteller nicht als bewundernder Sternengucker, sondern verfasste jüngst ein amüsantes, gelegentlich boshaftes „Bestiarium der deutschen Literatur“. Die schreibenden Fabelwesen erläutert der Raddatz am Donnerstag im Literarischen Colloquium (20 Uhr, Am Sandwerder 5).

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