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Kultur: Schulbeginn

Eröffnung in Schlingensiefs afrikanischem Operndorf

Mit der Eröffnung des Schulhauses wird am 8. Oktober der erste Bauabschnitt in Christoph Schlingensiefs Operndorf in Burkina Faso fertiggestellt. In den Gebäuden des Architekten Francis Kéré werden künftig rund fünfzig Kinder den Unterricht besuchen. Am ersten Schultag beginnt zugleich das Kunst- und Bildungsprojekt „Dodo Opera Connection“, bei dem sich auch das Goethe-Institut engagiert. Außerdem gibt es eine Diskussionsreihe mit Gesprächen zwischen Kulturmachern aus Deutschland und Burkina Faso sowie zwischen Künstlern und Bewohnern der Umgebung.

Das Operndorf in Burkina Faso gehörte zu den letzten großen Projekten des Film- und Theatermachers Schlingensief, der im August 2010 im Alter von 49 Jahren an Krebs gestorben ist. In diesem Jahr wird sein Werk in Form einer großräumigen Installation im Pavillon der Bundesrepublik Deutschland auf der Biennale di Venezia präsentiert. Es wurde mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, den Schlingensiefs Witwe Aino Laberenz, die auch als Geschäftsführerin des Operndorfs wirkt, und die Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, Susanne Gaensheimer, stellvertretend entgegennahmen.

In Anlehnung an Beuys stellte sich Schlingensief das Operndorf als „soziale Plastik“ vor, als Ort des Austauschs. Schon im März startete die Reihe „Dorfgespräche“ in Ouagadougou, die auf der Biennale in Venedig fortgeführt wurde. Das Projekt „Dodo Opera Connection“, in dem der Theateraktivist Wilfrid Bambara mit Künstlern und über 70 Jugendlichen aus den fünf benachbarten Dörfern zusammenarbeitet, knüpft an lokale Traditionen und kulturelle Techniken an, die zum Teil schon in Vergessenheit geraten sind: Das burkinische Tanz-, Gesang- und Maskenspektakel Dodo verbindet sich darin mit der westafrikanischen Rezitationskunst der Griots und zeitgenössischen Formen von Schauspiel und Oper. Tsp

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