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Kultur: Sechs für „Drei“

Die Nominierungen zum Deutschen Filmpreis

Abwechslung hält frisch, mögen sich die mannigfaltigen Vorauswahlkommissionen der Deutschen Filmakademie gedacht haben. Und so nominierten sie zur Lola-Gala am 8. April im Berliner Friedrichstadtpalast keinen alles überragenden Favoriten wie letztes Jahr, als der spätere Sieger „Das weiße Band“ in satten 13 Unterdisziplinen ins Rennen ging. Diesmal nun steht ein Film-an-Film-Rennen bevor: sechs Nominierungen für Tom Tykwers „Drei“, fünf für Andres Veiels „Wer wenn nicht wir“, je vier für Philipp Stölzls „Goethe“ und Ralf Huettners „Vincent will meer“, drei für Sebastian Groblers „Der ganz große Traum“ und zwei für „Almanya“ der Schwestern Samdereli. Der Vorab-Verlierer: Chris Kraus’ „Poll“ wurde fünfmal nominiert, nicht jedoch als bester Film, hat also keine Chance auf späteres Gold (500 000 €), Silber (425000 €) oder Bronze (375000 €). Als Dokumentarfilme sind „Pina“ und „Kinshasa Symphony“ nominiert, dazu die Kinderfilme „Konferenz der Tiere“ und „Chandani und ihr Elefant“.

In der Königskategorie Bester Spielfilm laufen fürs definitive Votum der 1200 Mitglieder zählenden Filmakademie die Konkurrenten feinsäuberlich in drei Zweierreihen ein: vorneweg mit Tykwer und Veiel das gediegene Qualitätsautorenkino, dahinter zwei Publikumslieblinge, und mit „Almanya“ und „Der ganz große Traum“ zwei soeben munter gestartete und so massenaffine wie lorbeertaugliche Mitbewerber.

Sollte die Akademie bei der Nominierungskür irgendwelche Meisterwerke übersehen haben? Nun, wohl schon deshalb nicht, weil dieser deutsche Kinojahrgang nicht unter einem Überangebot an Meisterwerken ächzt. So lebt die Branche ihrer alljährlichen Glorienschau eher wenig fiebernd entgegen, doch immerhin mit – zumindest von interessierter Seite – leicht erhöhter Temperatur. jal

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