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Kultur: Sex leben!

Hollywood ist die Herrlichkeit des American Dream.Wer wollte nicht an dieser großartigen Selbstinszenierung teilhaben?

Hollywood ist die Herrlichkeit des American Dream.Wer wollte nicht an dieser großartigen Selbstinszenierung teilhaben? Mit ein wenig Talent und viel Glück kann das jedem gelingen, will die Filmindustrie glauben machen.Doch Los Angeles saugt die Leute an, läßt sie um eine leere Mitte rotieren, kurze Erfolge erleben - und spuckt die meisten wieder aus.Für einen Zweig des Filmgeschäfts, die Pornoindustrie, gilt das ganz besonders.Im Schatten des prüden Hollywoodkinos ist sie zu einer Maschinerie angewachsen, die über den Video-Markt gewaltige Summen umsetzt.Jochen Hicks Dokumentarfilm "Sex/Life in L.A." beschreibt das Privatleben von neun Männern im Umfeld dieser Sex-Industrie - Porno-Darsteller, Stricher oder Callboys.Aber auch Figuren wie Tony Ward, der durch die Fotografien von Herb Ritts oder Bruce Weber berühmt wurde.Die Männer wollen, daß man sich einmal an sie erinnert.Die Grenze zwischen Sex und Leben, zwischen Leidenschaft und Professionalität, ist für sie fließend.Nur so scheinen sie die permanente Selbstausbeutung überhaupt ertragen zu können.Manche können dem Druck nur widerstehen, indem sie Aufputschmittel und harte Drogen schlucken.Aufgepumpt mit Amphetaminen haben sie tagelang Sex, ohne jemals zu einem Orgasmus zu kommen.Für den Fotografen Rick Castro verkörpern die Stricher auf dem Santa Monica Boulevard unschuldig Verführte, denen die grausamsten Dinge angetan werden und deren Narben er sucht.Einen solchen Raubtierblick wirft Hick nicht auf die Personen.Trotz der Nähe, und es gibt einige Momente, die wohl intimer nicht sein könnten, verrät er sie nie.

Hackesche Höfe und Xenon (OmU)

KAI MÜLLER

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