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Kultur: Slobodan Milosevic: Kriegsverbrecher. Was das UN-Tribunal in Den Haag Slobodan Milosevic vorwirft

Das UN-Tribunal in Den Haag hat Jugoslawiens Ex-Präsident Slobodan Milosevic wegen Verbrechen im Kosovo-Krieg angeklagt. Im Mai 1999 wurde er zusammen mit vier weiteren prominenten Serben der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und schwerer Verstöße gegen das Kriegsvölkerrecht beschuldigt.

Das UN-Tribunal in Den Haag hat Jugoslawiens Ex-Präsident Slobodan Milosevic wegen Verbrechen im Kosovo-Krieg angeklagt. Im Mai 1999 wurde er zusammen mit vier weiteren prominenten Serben der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und schwerer Verstöße gegen das Kriegsvölkerrecht beschuldigt. Eine etwaige Erweiterung der Anklage wegen Völkermords werde geprüft, hat Chefanklägerin Carla del Ponte angekündigt. Bei den Mitangeklagten von Milosevic handelt es sich um Milan Milutinovic (58), der seit 1997 Präsident Serbiens war, Nikola Sainovic (52), der seit 1996 Stellvertretender Ministerpräsident Jugoslawiens war, Vlajko Stojilkovic (59) der seit 1997 Innenminister Serbiens war und Dragoljub Ojdanic (60), der seit 1998 Chef des jugoslawischen Generalstabs war.

Ihnen wird gemeinsam "eine Kampagne von Terror und Gewalt gegen die im Kosovo lebenden Albaner" vorgeworfen. Dabei sollen Truppen unter ihrem Kommando sowie nach ihrer Planung in einer bewusst geschürten Atmosphäre von Angst und Unterdrückung auf systematische Weise Hunderttausende aus ihren Häusern vertrieben, beraubt und verfolgt haben. "Dörfer, Städte und ganze Regionen im Kosovo wurden für Albaner unbewohnbar gemacht", heißt es in der 42-seitigen Anklageschrift. Darin werden die fünf Angeklagten auch für den Mord an Hunderten ethnischer Albaner verantwortlich gemacht. "Diese Tötungen geschahen in systematischer Weise in der ganzen Provinz Kosovo und führten zum Tod zahlreicher Männer, Frauen und Kinder", stellt die Anklage fest. Beispielhaft werden sieben Massaker angeführt. Die namentlich genannten 344 Opfer waren zwischen zwei und 95 Jahren alt. Wörtlich heißt es: "Als die Männer und Jungen versammelt waren, eröffnete die serbische Polizei das Feuer. Nach mehrminütigem Gewehrfeuer häufte die Polizei Heu auf die Männer und Jungen und setzte es in Brand, um die Leichen zu verbrennen. Ungefähr 105 kosovo-albanische Männer und Jungen wurden von der serbischen Polizei getötet."

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