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So kann’s gehen: Müssen wir schon morgens reden?

Wir fahren mit unseren engsten Freunden gemeinsam in den Urlaub. Beim Frühstück findet eine angeregte Unterhaltung seitens der Freunde statt.

Wir fahren mit unseren engsten Freunden gemeinsam in den Urlaub. Beim Frühstück findet eine angeregte Unterhaltung seitens der Freunde statt. Mein Mann und ich finden es eher anstrengend, beim Frühstück zu reden. Wir wollen lieber schweigen und genießen. Wie kann man diese Situation klären, ohne die anderen zu kränken? Ansonsten verbringen wir den Tag gemeinsam.

Der Typus des Morgenmuffels ist eigentlich allgemein anerkannt. Manche Menschen kokettieren sogar damit, dass sie früh noch nicht auf der Höhe ihrer Small-Talk-Fähigkeiten angelangt sind. Dass man beim Frühstück lieber für sich ist, sollte eigentlich mehr als verständlich sein. Bei Gruppenreisen bleibt es den einzelnen Teilnehmern selbst überlassen, wann sie ihre Morgenmahlzeit zu sich nehmen. Man trifft sich erst, wenn das Tagesprogramm beginnt. Das halte ich auch bei Freunden für eine ideale Lösung. Man soll den Urlaubstag nicht mit Stress beginnen.

Es ist auch eine Temperamentsfrage, ob man bereits fertig gestiefelt und geschnürt am Frühstückstisch erscheint, oder ob man sich anschließend noch ein bisschen Zeit nehmen mag, bequemere Kleidung gegen Wandersachen auszutauschen. Manche Menschen halten es auch für gesünder, langsam in den Tag zu starten, sich aufzuwärmen für kommende Herausforderungen.

Nur weil man gemeinsam in den Urlaub fährt, ist man nicht verpflichtet, von morgens früh bis abends spät zusammenzukleben. Ich würde den Freunden bei einem Glas Wein am Abend einfach mal erklären, dass Sie im Laufe der Jahre zum Morgenmuffel geworden sind und befürchten, Ihre Schweigsamkeit könne als Unwilligkeit ausgelegt werden. Machen Sie deutlich, dass Sie die Freunde am Morgen nicht weniger mögen als am Abend, aber sich beim Frühstück doch lieber auf die Mahlzeit konzentrieren. Sie könnten natürlich auch sagen, dass Sie beim Frühstück am allerliebsten Zeitung lesen.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an:

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