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So kann’s gehen: Wie gehe ich mit der Neuen um?

Wir sind seit elf Jahren geschieden, haben erwachsene Kinder und einen Enkel. Beide haben wir neue Partner.

Wir sind seit elf Jahren geschieden, haben erwachsene Kinder und einen Enkel. Beide haben wir neue Partner. Von meinen Kindern weiß ich, dass mich die neue Frau meines Exmannes nicht leiden mag, obwohl sie mich gar nicht kennt. Darunter leiden seit drei Jahren die Geburtstagsfeiern der Kinder, da nicht mal Small Talk möglich ist. Wie kann man das entkrampfen?

Hinter Ablehnung und negativen Gefühlen steckt oft Unsicherheit, manchmal Eifersucht. Wenn Sie das Verhältnis zu Ihrem Exmann heute entspannter sehen, als kurz nach der Trennung, strahlt das natürlich auch auf andere aus. Sie selber sehen ihn heute vielleicht milder, Sie haben drei erwachsene, ich vermute mal, wunderbare Kinder, sogar ein Enkelkind. Das verbindet, ob man will oder nicht. Auch wenn Sie mit Ihrem neuen Partner viel glücklicher sind als früher und keinerlei Ambitionen haben, mit dem Ex in irgendeiner Weise wieder anzubändeln, kann es sein, dass die Neue an seiner Seite eifersüchtig ist auf all die Gemeinsamkeiten, die Sie beide immer noch haben, auf das Glück, das Sie beide teilen dürfen, auf Ihre ganze gemeinsame Geschichte. Die Schmerzen, die Sie erlebt haben, sieht man Ihnen heute nicht mehr an, was in der Vergangenheit an Wunden geschlagen wurde, auch nicht. Bildhaft bleiben eben die Kinder.

Wenn Sie so großzügig sein können, haben Sie Verständnis für die neue Frau Ihres Exmannes. Vielleicht schreiben Sie ihr mal einen Brief, in dem Sie kurz darlegen, wie froh Sie sind, dass sowohl Sie selber wie auch Ihr Ex nun endlich die richtigen Partner gefunden haben. Und dass Sie sich freuen würden, wenn Sie das alle vier zugunsten der Kinder auch mal ganz entspannt miteinander genießen könnten. Bitten Sie die Neue darum, Ihnen zu sagen, wo Sie anderen, zum Beispiel ihr, auf die Nerven gehen. Vielleicht mildert das unterschwellige Ängste und sie kann aufhören, eine potenzielle Rivalin in Ihnen zu sehen.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie an

meinefrage@tagesspiegel.de

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