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Sommer der KUNST: Grotten und Glaspaläste

Kuratoren erklären, was man sehen muss und was nicht

Was hat Sie am meisten geärgert?

Obwohl oder gerade weil ich die Idee vom Ansatz her für richtig halte und voller Erwartung kam: die als „Glaspalast“ angekündigten Aue-Pavillons der Documenta 12 waren nicht nur eine Riesenenttäuschung, sondern eine Zumutung für die Kunst. Jede umfunktionierte Fabrikhalle oder jedes verlassene Bahnhofsareal ist besser geeignet, zeitgenössische Kunst auszustellen als diese extra dafür errichtete Architektur der Trostlosigkeit.

Worüber haben Sie sich am meisten gefreut?

Thomas Demands Ausstellung zur Biennale in Venedig, die zu seiner Arbeit „Grotte“ erstmals nicht nur die Modellarbeit, sondern insbesondere auch das Recherche- und Referenzmaterial zeigt, ist ein faszinierendes Erlebnis.

Welche Entdeckung haben Sie gemacht?

Weniger entdecken, sondern erkennen muss man gerade in diesem Kunstsommer, dass man sich mit Kunst nicht tagtäglich und überall auseinandersetzen sollte. Der eine oder andere „kunstfreie“ Tag oder Ort hilft allemal der intensiveren Wahrnehmung von Kunst und erweitert die geistige Aufnahmefähigkeit.

Max Hollein (37),

geboren in Wien, ist seit 2001 Direktor

der Schirn-Kunsthalle und seit 2006 auch des Städelschen Kunstinstituts und des Liebieghauses

in Frankfurt am Main.

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