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Kultur: Sonnenschein

John Walker, Gründer der Walker Brothers, ist tot

Die britische Pop-Invasion der USA war in vollem Gange, als sich ein kalifornisches Trio auf die Reise in die Gegenrichtung machte. Die Walker Brothers zogen nach London und stiegen Mitte der sechziger Jahre schnell zu einer der beliebtesten Bands der Insel auf. Gegründet hatte sie Sänger und Gitarrist John Walker, der eigentlich Maus hieß und mit 17 den Künstlernamen Walker angenommen hatte. Das taten schließlich auch seine beiden Mitstreiter Scott Engel und Gary Leeds.

Mit „Make It Easy On Yourself“, geschrieben von Burt Bacharach und Hal David, gelang den Walker Brothers 1965 der erste Top-Ten-Hit in den britischen Charts. Diesen Erfolg wiederholten sie im Jahr darauf mit ihrem bis heute bekanntesten Song: „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“. Ihr Markenzeichen waren bombastisch arrangierte Balladen und der tiefe Crooner-Gesang von Scott Walker. Nach drei Alben trennte sich die völlig zerstrittene Band im Mai 1967. Alle drei Mitglieder starteten Solo-Karrieren, wobei Scott Walker am erfolgreichsten war. Die beiden Solo-Alben von John Walker verkauften sich hingegen schlecht. Zwischen 1975 und 1978 kamen die Walker Brothers für drei Platten noch einmal zusammen. „No Regrets“, das Titelstück des Comeback-Albums, wurde sogar ein kleiner Hit in England.

John Walker, 1943 in New York geboren, kehrte in den achtziger Jahren in die USA zurück. Er studierte Sound-Design und eröffnete in Los Angeles ein Aufnahmestudio. Er nahm weitere Solo-Alben auf und gab gelegentlich Konzerte. Am Wochenende ist John Walker mit 67 Jahren in seinem Haus in Los Angeles an Leberkrebs gestorben. Nadine Lange

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