CD-NEUERSCHEINUNGEN
SOUL Charles Bradley Victim of Love (Daptone)
Die leidvolle Geschichte des Charles Bradley taugt allzu gut als Projektionsfläche für die romantischen Träume weißer europäischer Musikfans, die das Authentische suchen. Tatsächlich bestand kurz die Gefahr, der energetische Soul-Sänger könnte zu einer Zirkusnummer verkommen. Sein neues Album aber zeigt Bradley souveräner, dynamischer und facettenreicher, als sein Debüt. Es hat das Zeug zum Klassiker. Andreas Müller, Moderator
Jeden Freitag zwischen
21 und 23 Uhr reden vier Popkritiker
auf über ihre CDs
der Woche. Diesmal:
SOUL Laura Mvula Sing To The Moon (Sony)
Ein Uni-Abschluss in Komposition, eine karibische Großfamilie, eine Überdosis Amy Winehouse und ein großes Faible für Harfenklänge und Chöre – wie die 26-jährige britische Newcomerin Laura Mvula mit schlafwandlerischer Sicherheit den Mond anhaucht, lässt die anderen Wölfe im Vorgarten ziemlich blass aussehen. Esther Kogelboom, Tagesspiegel
ELECTRO-POP OMD
English Electric (BMG)
Würden die englischen
Cousins von Kraftwerk ihre Synthesizer noch weicher und wärmer pulsieren lassen, würden wohl die Schaltkreise schmelzen. Eine Platte, die so klingt, wie man sich einst die Zukunft vorstellte. Nostalgisch, retrofuturistisch, manchmal nah am Kitsch, dabei unverschämt poppig. Well done! Martin Böttcher, Musikjournalist
POP James Blake
Overgrown (Universal)
Bravouröses zweites
Album des Londoner Ausnahmetalents. Filigrane Song-Strukturen korrespondieren mit wenig verfremdetem Falsettgesang. Tiefe Emotionen werden von clubgeschwängerten Sub-Bässen unterstützt. Sounds, Melodien, Atmosphäre – alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Blakes Universum ist mittlerweile einzigartig. Jürgen König, Radio eins
Neue Alben, Konzerte, Club-Adressen:
www.tagesspiegel.de/pop
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