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SPIEL Sachen: Die nächste Generation

Christine Wahl begrüßt den frischen Wind in den Sophiensaelen

Die Hermenauten haben ein Problem: Sie sind die Letzten ihrer Art, müssen sich also dringend fortpflanzen, bevor es zu spät ist – und haben keine Ahnung, wie. Fans der Opernsaga Kommander Kobayashi müssen jetzt tapfer sein: Mit der dritten Folge blasen die Hermenauten definitiv zum Finale, wenn in den Sophiensaelen die neue Theatersaison eingeläutet wird (7.-9. und 14.-16. September, 20 Uhr).

Auch sonst tut sich einiges an der freien Mitte-Bühne. Mit Heike Albrecht als neuer künstlerischer und Kerstin Müller als kaufmännischer Leiterin sowie dem Produktionsdramaturgen Jan-Philipp Possmann ist ein neues Leitungsteam angetreten. Doch während die meisten Neu-Intendanten sich mit Paukenschlägen ins öffentliche Bewusstsein zu schmettern versuchen, ist Albrecht keine Freundin radikaler Zäsuren: Die 38-Jährige spricht von „fließenden Übergängen“. Das hat zum einen praktische Gründe: Die kommende Spielzeit wurde – eine Folge des üblichen Antragsprocederes für Produktionsgelder – noch vollständig von Albrechts Vorgängerin geplant. Zum anderen wollen die Neuen den Laden ohnehin nicht völlig umkrempeln, sondern neue Akzente setzen. Einmal im Monat – erstmals am 3.9. um 19 Uhr – wird beispielsweise die Berliner Gesellschaft für Neue Musik eine Gesprächsreihe veranstalten. Ab dem Kalenderjahr 2008 sollen sich viele Produktionen um die virulenten Themen Arbeit und Religion gruppieren. Einen weiteren Schwerpunkt soll der Bezug auf die wechselvolle Historie des Hauses bilden: Vor allem die frühe Ära als Handwerkervereinshaus, das neben der fachlichen Weiterbildung auch das „gesellige Beisammensein“ auf seine Fahnen schrieb, soll – unter anderem in rauschenden Ballnächten – wiederbelebt werden.

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