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Spielsachen: Die Mauer und die Revolution

Das Theatertreffen ist noch in vollem Gange, da steht bereits die nächste künstlerische Leistungsschau ins Haus.

Am Freitag beginnt im Kulturzentrum Wabe (Danziger Str. 101) das 31. Theatertreffen der Jugend. Acht Produktionen hat die Jury aus 105 Bewerbungen von Schulen und Jugendclubs ausgewählt. Und Berlin ist gleich zweifach vertreten: Die Jugendtheatertruppe der Volksbühne, P 14, zeigt unter dem Motto „Paulina sulla spiaggia“ (26.5., 20 Uhr) eine Art Politfarce über Italien: Eigentlich wollen sich die ungleichen Cousinen Pauline und Marion ja im Urlaub an der italienischen Riviera gezielt verlieben. Aber an Korruption und „Silvio B.“ scheint kein Weg vorbeizuführen.

Die zweite Hauptstadtbühne, das Junge DT Berlin, bespiegelt mit der Inszenierung „Aussteigen auf freier Strecke“ (27.5., 20 Uhr) die Berliner Mauer – aus östlicher wie westlicher Perspektive. Vor einem Jahr hatten sich die Jugendlichen zusammen mit dem Medienkünstler Florian Thalhofer und der Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak per Fahrrad auf Expedition entlang des Mauerstreifens begeben und die Anwohner nach ihren Erinnerungen befragt. Überhaupt scheint der politische Fokus des neuntägigen Festivals die Vorurteile von jugendlicher Politikverdrossenheit ad absurdum zu führen: Zum Auftakt laden heute Abend KarateMilchTiger des Schauspielhauses Chemnitz zur „Revolution Reloaded“, einer Produktion nach Schillers „Räubern“.

Übrigens: Das Theatertreffen der Jugend kann ein echtes Karrieresprungbrett sein, wie die Schauspielerin Sandra Hüller beweist. Heute ein mit Deutschem Filmpreis und Silbernem Bären dekorierter Star, tat sie hier ihre ersten Berufsschritte. So sagte sie einmal: „Ich weiß nicht, ob ich Schauspielerin wäre ohne das Theatertreffen der Jugend.“

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