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Sprachen: Immer weniger Kinder lernen Plattdeutsch

In der plattdeutschen Hochburg Ostfriesland sprechen immer weniger junge Menschen ihre regionale Heimatsprache. Die Anzahl der Kinder, die im Elternhaus Plattdeutsch lernen, ging in den vergangenen neun Jahren von 9,9 auf 5,1 Prozent zurück.

Aurich - Das geht aus der neuesten Vergleichsstudie zum Sprachbestand in den ostfriesischen Kindertagesstätten hervor, wie das "Plattdütskbüro" des Kulturverbandes Ostfriesische Landschaft in Aurich mitteilte. "Wenn der Trend anhält, gehen der Regionalsprache in absehbarer Zeit die Sprecher aus", sagte die Leiterin des "Plattdütskbüros", Cornelia Nath.

Die Zahlen seien Besorgnis erregend, betonte Nath. Der Rückgang sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass immer weniger junge Eltern bereit seien, mit ihren Kindern Plattdeutsch zu sprechen. Auch hätten viele Kinder nicht mehr so regelmäßig Kontakt zu den Platt sprechenden Großeltern wie früher. Zudem fehle es vielen Eltern an Sprachkompetenz.

"Jahrelang herrschte der Irrglaube, dass Kinder, die im Elternhaus kein Plattdeutsch lernen, es schon irgendwie auf der Straße oder im Beruf lernen werden", sagte Nath. Nun zeige sich, dass diese These nicht stimme. "Jede Sprache braucht Muttersprachler. 5,1 Prozent der Kinder sind zu wenig für den Erhalt des Plattdeutschen", sagte die Sprachexpertin. (tso/ddp)

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