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Staatsoper Dresden: Fabio Luisi wird Generalmusikdirektor

Mit Fabio Luisi bekommt die Sächsische Staatsoper Dresden nach 52 Jahren wieder einen Generalmusikdirektor. Der Italiener will sein besonderes Augenmerk auf das zeitgenössische Schaffen richten.

Dresden - "Das hat in der Tradition des Orchesters schon immer eine Rolle gespielt", sagte Luisi und erwähnte Komponisten wie Richard Wagner und Richard Strauss, die viele Werke an der Elbe uraufführen ließen. Als zweiten Schwerpunkt kündigte er das Schaffen von Strauss, Mahler und Bruckner an. Der letzte Generalmusikdirektor in Dresden war Franz Konwitschny (1953 bis 1955).

Die Hinwendung zur Moderne hat eine personelle Konsequenz. Künftig ernennt die Staatskapelle jede Saison einen "Capell-Compositeur" - ein Titel aus der knapp 460-jährigen Geschichte des Orchesters. Als erste Komponistin wird Isabel Mundry neue Werke für das Dresdner Orchester schreiben. Das Bekenntnis zur Neuen Musik bezieht sich nach Aussagen von Luisi auch auf seine Arbeit bei der Oper. "Wir sind bestrebt, neue Stücke auf die Bühne zu bringen", sagte der 48-Jährige. Als Chefdirigent der Kapelle ist Luisi Nachfolger von Bernard Haitink. Der Niederländer hatte die Dresdner nach dem plötzlichen Tod von Giuseppe Sinopoli 2001 übernommen.

Orchester fühlt sich durch Luisis Zusage beflügelt

Mit Luisis Amtsantritt ist das Orchester eine weitere Sorge los. Laut Direktor Jan Nast gab das Kunstministerium inzwischen alle gesperrten Stellen wieder frei. Bislang durfte die "Kapelle" ihre 21 Vakanzen nicht besetzen, weil die Oper auf ihrem Konsolidierungskurs zum Sparen gezwungen ist. Das Orchester befürchtete daraus Nachteile. Unlängst war es in Brüssel von der Europäischen Kulturstiftung mit dem erstmals verliehenen "Preis für die Bewahrung des musikalischen Welterbes" ausgezeichnet worden. Bei den "Top Ten" der besten europäischen Orchester waren die Dresdner im Herbst 2006 als zweitbester deutscher Klangkörper auf Rang fünf gelandet.

In der kommenden Saison stehen erneut klangvolle Namen auf dem Spielplan der Staatskapelle. Dirigenten sind unter anderen Zubin Metha, Marc Minkowski, Sir Charles Mackerras und Ehrendirigent Sir Colin Davis. Als Solisten wurden beispielsweise die Pianistin Hélène Grimaud und der Geiger Frank Peter Zimmermann verpflichtet. Auch ganz junge Dirigenten wie Yannick Nézet-Séguin, Robin Ticciati, Xian Zhang und Tomás Netopil sind zu erleben. Gustavo Dudamel eröffnet am 25. August mit dem Jugendorchester Simón Bolívar von Venezuela die Spielzeit der Dresdner. (tso/dpa)

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