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Kultur: Stammzellen-Debatte: Die Börse dankt. Nach Bushs Fernsehansprache legen die Aktienkurse von Biotech-Firmen zu

Für die Biotech-Industrie war es ein guter Tag: Die mit Spannung erwartete Ankündigung von US-Präsident George W. Bush, embryonale Stammzellforschung mit Bundesmitteln zu fördern, heiterte die Stimmung sichtlich auf.

Für die Biotech-Industrie war es ein guter Tag: Die mit Spannung erwartete Ankündigung von US-Präsident George W. Bush, embryonale Stammzellforschung mit Bundesmitteln zu fördern, heiterte die Stimmung sichtlich auf. Carl Feldbaum, Präsident des US-Biotechnologie-Verbandes (BIO), der rund 1000 Unternehmen repräsentiert, sagte: "Ich glaube, es war ein sehr gutes, klares, ausgewogenes Ergebnis." Auch die US-Börse Nasdaq gratulierte mit Kursaufschlägen bei Unternehmen wie Geron oder Curis, die bereits mit der Technologie arbeiten.

Zum Thema Online Spezial: Die Debatte um die Gentechnik Der US-Biotech-Verband begrüßte die Entscheidung als einen "großen Schritt vorwärts" - sowohl für die Industrie als auch für Patienten, die unter unheilbaren Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson litten. Die Biotech-Industrie wird davon profitieren, dass künftig mehr Forschungsinstitute mit embryonalen Stammzellen arbeiten. Sie liefern die Basis für die nächste Generation von Medikamenten, die in den Biotech-Firmen entwickelt werden. Und dennoch, Bushs Ankündigung geht vielen noch nicht weit genug. "Die Tatsache, dass die Zahl der verfügbaren Zell-Linien begrenzt wird, kann den medizinischen Fortschritt behindern", sagte BIO-Chef Feldbaum.. Er hofft auf weitergehende Zugeständnisse. Ähnlich äußerte sich auch Rüdiger Marquardt, Biotech-Experte in der Industrievereinigung Dechema in Frankfurt am Main: "Es ist zwar zu begrüßen, dass Bush keine Tür zugeschlagen hat", sagte er, "aber wir sollten uns nicht von Optionen abschneiden."

Für die deutsche Biotech-Industrie wird die Entscheidung zunächst keine direkten Auswirkungen haben: Es gibt hier noch keine Unternehmen, die mit embryonalen Stammzellen arbeiten. Kleine Biotech-Start-ups wie Cardion oder Cytonet beschränken sich vorläufig auf die Forschung an unumstrittenen adulten Stammzellen, die aus dem Gewebe von Erwachsenen gewonnen werden.

Maren Peters

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