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Kultur: Stammzellenforschung: Die Ja-Sager

Als einzige Partei im Deutschen Bundestag will die FDP es nicht bei einem Import von embryonalen Stammzellen aus dem Ausland belassen. So fordern die Liberalen in ihrem Antrag, dass künftig auch in Deutschland aus "übriggebliebenen Embryonen" Stammzellen gewonnen werden.

Als einzige Partei im Deutschen Bundestag will die FDP es nicht bei einem Import von embryonalen Stammzellen aus dem Ausland belassen. So fordern die Liberalen in ihrem Antrag, dass künftig auch in Deutschland aus "übriggebliebenen Embryonen" Stammzellen gewonnen werden. Dazu muss allerdings das Embryonenschutzgesetz geändert werden, was nach dem Willen der FDP noch in dieser Legislaturperiode geschehen soll.

Die Gewinnung der Stammzellen in der Bundesrepublik soll dabei klaren Regeln folgen: So müssen die Spender der übrig geblieben Embryonen zuvor ihr Einverständnis gegeben haben und dürfen dafür kein Geld bekommen. Die entsprechende Änderung des Embryonenschutzgesetzes soll zunächst auf fünf Jahre begrenzt werden, um dann eine Bilanz der Forschung zu ziehen.

"Wir wehren uns gegen diese Doppelmoral der reinen Importbefürworter", versucht FDP-Genexpertin Ulrike Flach die Position ihrer Partei zu erläutern. Es sei "heuchlerisch", die Gewinnung von embryonalen Stammzellen Forschern in anderen Staaten zu überlassen und diese Zellen dann aber in Deutschland zu nutzen. Die ehrlichere Variante sei daher, in Deutschland selbst die begehrten Zelllinien zu gewinnen. Allerdings steht die FDP mit ihrer Haltung nur offiziell als Außenseiter da. Etliche Abgeordnete aus der SPD, vor allem aber aus der CDU, hätten ihr signalisiert, dass sie am liebsten dem liberalen Antrag zustimmen würden, erzählt Flach. "Aber das wird dann wohl doch an der Fraktionsgrenze scheitern, weil die sich nicht trauen", mutmaßt die liberale Genexpertin.

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