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Stichwahl: Bokowa gewinnt überraschend Kampf um Unesco-Führung

Die bulgarische Diplomatin hat sich in einer Stichwahl gegen den umstrittenen Ägypter Faruk Husni durchgesetzt. Mit Irina Bokowa wird erstmals eine Frau die Unesco leiten.

Der Exekutivrat der Unesco nominierte die 57-jährige Bulgarin am Dienstagabend überraschend als Nachfolgerin des Japaners Koichiro Matsuura. Dessen Amtszeit als Generaldirektor endet im November nach zehn Jahren.

Irina Bokowa setzte sich in einer Stichwahl gegen den ägyptischen Kulturminister Faruk Hosni durch, der wegen anti-israelischer Äußerungen umstritten war. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen, Intellektuelle und Politiker hatten zuvor dazu aufgerufen, den Ägypter nicht zu wählen. Bokowa, die die erste Frau an der Spitze der Unesco wäre, erhielt 31 der 58 Stimmen, Hosni 27.

Bevor sie offiziell das Amt übernehmen kann, muss die Wahl Bokowas noch von der Generalkonferenz am 15. Oktober bestätigt werden. Die Abstimmungen dort waren in der Vergangenheit allerdings nur eine Formsache.

Neben Hosni setzte sich Bokowa im nervenaufreibenden Machtkampf im Exekutivrat auch gegen politische Schwergewichte wie die österreichische EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner und den russischen Vize-Außenminister Alexander Jakowenko durch. Weitere Kandidaten für das Amt des Unesco-Generaldirektors kamen aus Tansania, Litauen, Algerien, Ecuador und Benin.

Israel zeigte sich erfreut über die Nominierung der bulgarischen Diplomatin. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte am Dienstagabend: "Wir hoffen auf eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit der Unesco".

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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