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Kultur: Stimmen zum Tod von Bernd Eichinger

Berlinale zeigt sein „Mädchen Rosemarie“

Zu Ehren des am Montag in Los Angeles verstorbenen Produzenten Bernd Eichinger wird die Berlinale am 12. Februar seinen Film „Das Mädchen Rosemarie“ aufführen, bei dem Eichinger auch Regie führte. Nina Hoss, diesjähriges Jurymitglied, spielt darin die Hauptrolle. Berlinale-Chef Dieter Kosslick sagte dem Tagesspiegel, Eichinger sei „mit nicht angezogener Handbremse durchs Leben gefahren, vor und hinter der Kamera. Er hatte unglaublich viel Energie, stemmte mit gigantischer Kraftanstrengung riesige Filme und hat es auch im Leben krachen lassen. Er arbeitete und lebte intensiver als andere, da war er im guten Sinne ganz schön undeutsch. Aber eins war er nie: arrogant. Er hatte keinerlei Dünkel, er blieb immer ,der Bernd‘. Das hat ihn beliebt gemacht, obwohl es in Deutschland bekanntlich nicht jedem gefällt, wenn einer Erfolg hat.“

Der Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, Jan Schütte, erklärte: „Eichinger war vielleicht der größte und originellste Filmemacher der deutschen Nachkriegsgeschichte – vielleicht der einzige von wirklichem Weltformat.“ Die Schauspielerin Iris Berben, Präsidentin der Deutschen Filmakademie in Berlin, glaubt: „Bernd ist nicht ersetzbar.“ Bruno Ganz, Filmakademie-Präsident und Hitler-Darsteller in der Eichinger-Produktion „Der Untergang“: „Das Kino wird sich mit dem Verlust noch sehr lange beschäftigen müssen.“ Gudrun Landgrebe, die in Eichingers Film „Rossini“ mitspielte, sprach von einer „großen Erschütterung“. Die Berliner Filmproduzentin Regina Ziegler: „Er hat nie klein gedacht. Einen wie ihn haben wir nicht mehr in Deutschland.“

„Unser Kino verliert mit ihm seinen leidenschaftlichsten Antreiber und Träumer. Millionen verdanken ihm berührende Filmmomente“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit befand: „Mit Berlin ist er durch seinen ersten internationalen Erfolg verbunden: ,Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‘ ist zu einem Teil Berliner Sozial- und Kulturgeschichte geworden.“ Und Bundespräsident Christian Wulff schrieb in einem Kondolenzschreiben an die Witwe: „Seine Leidenschaft hat mich beeindruckt, ebenso seine Fähigkeit, die Kinoleinwand mit Stoffen zu bereichern, die Mut und Tatkraft erforderten.“ Regisseur Wolfgang Petersen: „Er war wie ein Bruder, ein Freund und ein Partner für mich, der es mit seiner kreativen Besessenheit unglaublich ernst meinte.“ Eichinger habe immer „sehr riskant“ gelebt, aber in den letzten Jahren, dank seiner Ehe mit der Journalistin Katja Hoffmann, sei er „endlich zur Ruhe gekommen“. Tsp

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