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Im Kunstgewerbemuseum in Berlin war 2009 dieser Tragaltar des Eilbertus aus dem Welfenschatz ausgestellt.

© Alina Novopashina, dpa

Streit um Restitution: Welfenschatz: Oberstes US-Gericht soll entscheiden

Neue Wendung: Der Supreme Court soll eine vorinstanzliche Entscheidung aufheben, die die Klage auf Herausgabe des Schatzes in den USA zugelassen hat.

In den jahrelangen Streit um den millionenschweren Welfenschatz wird sich jetzt möglicherweise das oberste US-Bundesgericht, der Supreme Court, einschalten.

Wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) am Donnerstag in Berlin mitteilte, hat das US-Justizministerium empfohlen, dass der Supreme Court sich mit dem Rechtsstreit befasst und eine vorinstanzliche Entscheidung aufhebt, die die Klage auf Herausgabe des Schatzes in den USA zugelassen hat. Die SPK hält die Klage für unbegründet.

Die Stiftung begrüßte die Stellungnahme des US-Justizministeriums und hofft nun auf eine Entscheidung des Supreme Courts. Der Welfenschatz gilt als einer der bedeutendsten Kirchenschätze des Mittelalters. Die Stiftung sieht keine Grundlage für eine Rückgabe.

In dem seit 2008 dauernden Restitutionsverfahren geht es um mehr als 40 Objekte des ursprünglich sehr viel umfangreicheren Schatzes, den das Welfenhaus 1929 verkauft hat.

Klage auf Herausgabe des Welfenschatzes

Einige Erben der jüdischen Händler, die 1935 den Schatz weiter verkauften, halten den Verkauf für NS-verfolgungsbedingt. Sie taxieren den Wert der Exponate heute auf 220 bis 260 Millionen Euro.

2015 reichten sie eine Klage auf Herausgabe des Schatzes bei einem US-Gericht ein. 2019 wandte sich die Stiftung an das oberste Gericht mit der Frage, ob die Klage gegen sie in den USA überhaupt zulässig ist.

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Der Supreme Court hat daraufhin den „Solicitor General“, der die Regierung vor Gericht vertritt, um eine Stellungnahme gebeten.

Der Welfenschatz umfasste als ursprünglicher Kirchenschatz der Stiftskirche St. Blasius in Braunschweig früher rund 140 mittelalterliche Stücke.

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