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Kultur: Studie: Kultur lockt immer mehr Berlin-Touristen

Ohne Touristen sähen die Berliner Kultureinrichtungen ganz schön alt aus. Laut der aktuellen Kultur-Monitoring-Umfrage, die am Montag im Maxim Gorki Theater vorgestellt wurde, kommen fast 60 Prozent der Besucher nicht aus Berlin.

Ohne Touristen sähen die Berliner Kultureinrichtungen ganz schön alt aus. Laut der aktuellen Kultur-Monitoring-Umfrage, die am Montag im Maxim Gorki Theater vorgestellt wurde, kommen fast 60 Prozent der Besucher nicht aus Berlin. Bei Museen sind es 75, bei Gedenkstätten wie dem Holocaust-Denkmal oder der Topographie des Terrors sogar 90 Prozent. „Berlins Kultur ist ein Tourismusmagnet“, so Kulturstaatssekretär André Schmitz bei der Vorstellung des Berichts. Mehr als das: Sie ist inzwischen der Hauptgrund, warum Besucher nach Berlin kommen.

Seit 2008 lässt die Senatsverwaltung für Kultur die Besucher von inzwischen 29 Einrichtungen – Theater, Museen, Orchester – befragen. Nach wie vor sind es mehrheitlich Frauen, die sich für Kultur interessieren, ihr Anteil ist sogar von 54 auf 57 Prozent gestiegen, während der Anteil junger Männer unter 29 Jahren bei 38 Prozent verharrt. Es gibt eine Ausnahme: Im Technikmuseum sind die männlichen Besucher in der Überzahl. Aussagen über die Sprechtheater sind schwerer zu treffen, da mit dem Maxim Gorki und den Ku’damm-Bühnen nur zwei Theater teilnehmen. Aber dass ausländische Besucher – mit Ausnahme der Österreicher und Schweizer – eher selten den Weg dorthin finden, ist aufgrund der Sprachbarriere keine Überraschung. Am Checkpoint Charlie dagegen muss man kein Deutsch können.

Und dabei nehmen sich die Kultur-Touristen Zeit: 3,5 Nächte bleiben sie in der Stadt, während der Durchschnitt bei 2,3 Übernachtungen liegt. Dabei lassen sie natürlich auch mehr Geld in der Stadt. Die 370 Millionen Euro (zwei Prozent des Gesamthaushaltes), die Berlin jährlich für den Kulturbereich ausgibt, scheinen also gut angelegt. „Die Kultur dürfte der einzige Haushaltstitel sein, der sich über Arbeitsplätze und Steuereinnahmen refinanziert, wahrscheinlich sogar zweifach,“ so Kulturstaatssekretär Schmitz.uba

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