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Kultur: Stuttgart hat das Opernhaus des Jahres

Deutschlands Musikkritiker sind sich einig: Die besten Opernaufführungen gibt es nicht in den Metropolen Berlin, Hamburg und München, sondern an der Stuttgarter Staatsoper. Mit großem Vorsprung vor dem zweitplatzierten Essener Opernhaus kürten die - insgesamt fünfzig - befragten Kritiker Stuttgart wie schon 1998 zum "Haus des Jahres".

Deutschlands Musikkritiker sind sich einig: Die besten Opernaufführungen gibt es nicht in den Metropolen Berlin, Hamburg und München, sondern an der Stuttgarter Staatsoper. Mit großem Vorsprung vor dem zweitplatzierten Essener Opernhaus kürten die - insgesamt fünfzig - befragten Kritiker Stuttgart wie schon 1998 zum "Haus des Jahres". Stuttgarts Chefdirigent Lothar Zagrosek wurde in der Umfrage der Fachzeitschrift "Opernwelt" für die kontinuierliche Arbeit an seinem Opernhaus und für seine Salzburger Einstudierung von Janáceks "Katja Kabanova" (Aufführung des Jahres) zum Dirigenten des Jahres gewählt, seine Katja (und Stuttgarter Ensemblemitglied) Angela Denoke zur besten Sängerin. Komplettiert wird der Stuttgarter Triumph durch den Chor des Opernhauses, der vor dem Chor der Komischen Oper Berlin den meisten Kritikerbeifall fand.

Wenig Überraschungen gab es in den übrigen Rubriken von Deutschlands "Musiktheater-Oscars". Mit Peter Konwitschny als bestem Regisseur (knapp vor Christoph Marthaler) und Anna Viebrock (Bühnenbildnerin des Jahres) wurden Künstler ausgezeichnet, die schon seit Jahren ganz oben auf den Kritiker-Hitlisten rangieren, den Preis für die wichtigste Uraufführung heimste erwartungsgemäß Heinz Holligers Oper "Schneewittchen" ein. In der Rubrik "Ärgernis des Jahres" behaupten sich gleichrangig die Bayerische Staatsoper (als Quittung für eine verpatzte Saison) und Harry Kupfer, der mit seinen Inszenierungen an der Komischen Oper und der Berliner Staatsoper geballten Unmut erntete. Abgesehen von Kupfer, der in dieser Saison wieder mit zwei Neuproduktionen im Premierenplan der Berliner Bühnen vertreten sein wird, befindet sich das Musikleben der Stadt nach Ansicht der Kritiker allerdings im Aufwind. Die Anerkennung als bestes Opernorchester ging an die Berliner Philharmoniker für ihren Salzburger "Tristan", als Ausgrabung des Jahres wurde Reinhard Keisers "Croesus" an der Lindenoper gewählt. "Croesus"-Dirigent René Jacobs bekam mit seiner Aufnahme von Mozarts "Cos¡¤" auch die Anerkennung für die beste Operneinspielung. Lob auch für Christian Thielemann und das Orchester der Deutschen Oper, das zusammen mit Zürich und Essen einen zweiten Platz erreichte.

jök

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