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Kultur: Suchschild

gesehen vor den Berlinale-Kinos Dabei sein ist alles, heißt es derzeit zum Trost bei den Olympioniken in Turin, wenn Ihnen am Ende kein Edelmetall um den Hals hängt. Das Motto gilt auch für die Wartenden bei der Berlinale, die noch auf eine Karte hoffen.

gesehen vor den Berlinale-Kinos

Dabei sein ist alles, heißt es derzeit zum Trost bei den Olympioniken in Turin, wenn Ihnen am Ende kein Edelmetall um den Hals hängt. Das Motto gilt auch für die Wartenden bei der Berlinale, die noch auf eine Karte hoffen. Der Unterschied ist allerdings eklatant. Dabei sind sie nämlich noch lange nicht. Kleine, selbstgeschriebene Schilder sollen das ändern. „Tickets wanted“ hat Ralf Suschke in dicken roten Buchstaben auf sein leicht zerknülltes Stück Papier geschrieben. „Das ist schon seit 1997 mein Glücksbringer“, sagt der regelmäßige Berlinale-Gänger. „Mit dem komme ich fast immer rein.“ Inzwischen weiß er, wie er am Besten an Tickets kommt und hat festgestellt: „Es ist eine Wissenschaft für sich.“ Augenkontakt sei wichtig und natürlich der Standort.

„Man muss schon vorne stehen“, meint dazu Dominik Roth. „Suche Karte“ hat er auf die Rückseite einer großen Postkarte geschrieben. Sein Tipp: „Tagsüber bekommt man oft die kostenlosen Karten von Akkreditierten.“ Schwarzmarktpreise würde er ohnehin nicht zahlen: „Ich mache das, weil ich mein Berlinale-Budget kleinhalten will.“ Unter den bis zu 20 hoffnungsvoll Suchenden, die Roth an manchen Abenden vor dem Berlinale-Palast zählt, läuft alles ganz gesittet ab. „Man hilft sich untereinander. Wenn man dann eine Karte hat, geht man aber doch grinsend an den anderen vorbei“, so Roth. Dabei sein ist eben alles. mj

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