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Kultur: Süßer Sud

Konrad Adams Buch ist eine großartige Apologie der alten Griechen, und wie jede gute Verteidigung ist sie in Wahrheit ein Angriff – auf die griechenferne Gegenwart der Gleichstellungsgesetze. Der setzt Adam dieses sinnliche, schönheitsliebende, exzessive, draufgängerische, entschlossen diesseitige Volk entgegen, das in nur wenigen hundert Jahren jenen kulturellen Sud geschaffen hat, den wir noch immer aufgießen.

Konrad Adams Buch ist eine großartige Apologie der alten Griechen, und wie jede gute Verteidigung ist sie in Wahrheit ein Angriff – auf die griechenferne Gegenwart der Gleichstellungsgesetze. Der setzt Adam dieses sinnliche, schönheitsliebende, exzessive, draufgängerische, entschlossen diesseitige Volk entgegen, das in nur wenigen hundert Jahren jenen kulturellen Sud geschaffen hat, den wir noch immer aufgießen.

Um irgendeine angebliche Renaissance der alten Sprachen geht es Adam in seinem eleganten Essay nicht, sondern um die Mentalität der Griechen: Grieche zu sein, auch heute, bedeute, autonom zu sein, „unabhängig von den Parolen des Augenblicks, vielleicht sogar rebellisch gegen sie“, misstrauisch gegenüber den großen Lösungen.

Waghalsig bis zur Unvernunft nennt Adam die alten Griechen. Und das ist in der Tat heute kaum noch jemand. mos

— Konrad Adam: Die alten

Griechen. Rowohlt Berlin.

192 Seiten, 16,90 €.

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