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Suhrkamp: Showdown in Frankfurt

Hans Barlach besteht auf dem Rücktritt der aktuellen Geschäftsführung - und die Gerichte müssen entscheiden, wie es mit dem Suhrkamp Verlag weitergeht.

Zwei Wochen war Ruhe an der Suhrkamp-Front, zumindest öffentlich-medial. Diese Ruhe deutete darauf hin, dass die zerstrittenen Gesellschafter Hans Barlach und Ulla Unseld-Berkéwiczs Familienstiftung mit Hilfe von Mediatoren noch irgendwie zueinanderfinden, sie nicht allein von Gerichten das weitere Schicksal des Suhrkamp Verlages bestimmen lassen wollen. Mit dem Interview, das Hans Barlach nun mit dem „Spiegel“ geführt hat, ist die Ruhe vorbei – und die Hoffnung auf die Rücknahme der Klagen gegeneinander oder die Aussetzung der Prozesse. Barlach schlägt vor, einem Dritten die Verlagsmehrheit zu übertragen. Und er besteht auf dem Rücktritt der aktuellen Geschäftsführung mit Ulla Unseld-Berkéwicz, die ja vom Berliner Landgericht schon abberufen wurde, und fordert eine neue Geschäftsführung. Dagegen scheint Unseld-Berkéwicz mit Thomas Sparr und Jonathan Landgrebe so lange die Geschäfte des Verlags führen zu wollen, bis das Urteil über die Berufung gesprochen worden ist, zugunsten welcher Seite auch immer.

Die Mediatoren sind gescheitert – nicht viel anders kann man Barlachs Aussagen interpretieren. Selbst wenn er den Streit als „Unding“ bezeichnet und gesteht:  „Da nehme ich uns nicht aus.“ Immerhin wendet er sich einmal auch an die Suhrkamp-Autoren und versichert, alles dafür zu tun, „damit die gerichtlichen Ausein- andersetzungen (...) nicht den Fortbestand des Verlages gefährden“. Showdown ist am kommenden Mittwoch, da wird in Frankfurt das Urteil über die jeweiligen Ausschlussklagen und Barlachs Verlagsauflösungsklage gesprochen.

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