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Der Suhrkamp-Stand auf der Frankfurter Buchmesse

© picture-alliance/dpa

Suhrkamp und die Herbstbücher: Fantastisch originell

Ist ganz schön still geworden um Suhrkamp. Was aber nur gut ist für den Verlag: In der Ruhe liegt das neue Glück - und neue Suhrkamp-Bücher gibt es auch!

Was macht eigentlich der Suhrkamp Verlag? Man hört so fast gar nichts mehr. Es ist halt, wir wissen es, alles wieder einigermaßen gut geworden nach dem gewonnenen epischen Kampf in den Gerichtssälen der Republik: Hans Barlach kaltgestellt, die Aktiengesellschaft aufgestellt, die Ströhers mit an Bord genommen. Die Journalistin und Buchautorin Rebecca Casati („Hey, hey, hey“, „Undressed“), das immerhin hörte man zuletzt, wird für den Verlag demnächst „Buchprojekte realisieren“, was immer das für welche sind. Und auch im Krimi-Bereich soll Suhrkamp sich personell verstärkt haben.

Friedrich Ani veröffentlicht jetzt bei Suhrkamp

Ansonsten aber macht der Verlag das, was er immer gemacht hat, selbst während der Turbulenzen in den vergangenen Jahren: Bücher. Was nun einmal vergleichsweise still vor sich geht. Gerade hat die Suhrkamp-Marketingabteilung die Programmvorschau für den Herbst mitsamt ersten Leseexemplaren verschickt und wünscht in einem Anschreiben „einen herrlichen Herbst mit den literarischen und wissenschaftlichen Glücksbringern der Verlage Suhrkamp und Insel“. Die ersten Glücksbringer sind demnach Friedrich Ani mit „Der namenlose Tag. Ein Fall für Jakob Franck“, Lucy Foley mit „Die Stunde der Liebenden“ und Jocelyne Saucier mit „Ein Leben mehr“. Ein Krimi also, wobei Ani ein Neuerwerb ist und im Programm unter deutschsprachiger Literatur verzeichnet wird, eine Schmonzette und der angeblich „nostalgische und fantastisch originelle Roman“ einer kanadischen Autorin, die beiden letzteren Insel-Veröffentlichungen.

Nicht so toll und so gar nicht Suhrkamp, könnte man denken. Was ist da jetzt los? Sind diese Bücher insbesondere ökonomische „Glücksbringer“? Doch letztlich ist das nur business as usual: Krimis veröffentlicht Suhrkamp schon seit vielen Jahren, und das Insel-Programm ist seit jeher das leichtgewichtigere. Und blättert man durch die Vorschau, ist auch alles wieder beim guten Alten: Neues von Clemens Setz und Durs Grünbein, von Enzensberger und Heinz Helle, von Peter Handke, Alexander Kluge und Jürgen Becker, der letzte Text von Max Frisch. Autorinnen sind in der deutschsprachigen Literatur tatsächlich nicht dabei, die kommen dann bei der internationalen Literatur mit neuen Romanen, unter anderem Isabel Allende und eine junge Argentinierin. Es geht also alles seinen ruhigen, geschäftigen Verlagsgang, und vielleicht liegt genau in dieser Ruhe das neue Glück bei Suhrkamp.

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