zum Hauptinhalt

SUMMERIZE FESTIVALKissogram, Rich And Cool, 18th Dye & Co.: An der Schnittstelle

In seinen ersten Jahren war das Summerize Festival eine unübersichtliche Angelegenheit, bei der an einem Abend Dutzende von Acts auf alle möglichen In- und Outdoor-Bühnen in der Kulturbrauerei gescheucht wurden. Durchschnittlich organisierte Besucher reagierten auf den All-you-can-eat- Charakter der Veranstaltung mit gehetzten Schwarmbewegungen.

In seinen ersten Jahren war das Summerize Festival eine unübersichtliche Angelegenheit, bei der an einem Abend Dutzende von Acts auf alle möglichen In- und Outdoor-Bühnen in der Kulturbrauerei gescheucht wurden. Durchschnittlich organisierte Besucher reagierten auf den All-you-can-eat- Charakter der Veranstaltung mit gehetzten Schwarmbewegungen. Dennoch wurde man das Gefühl nie los, die interessantesten Auftritte gerade verpasst zu haben, wenn man etwa, von der Puppetmastaz-Zugabe im Kesselhaus kommend, noch sah, wie Angie Reed und Namosh die verwüstete Bühne des NBI räumten.

In der 2007er-Auflage hat sich das Summerize gesundgeschrumpft: acht Bands auf den nur durch einige Stufen und Türen voneinander getrennten Bühnen von Kessel- und Maschinenhaus. Das sollte für jeden halbwegs ambitionierten Konzertgänger zu bewältigen sein. Wie üblich gibt es einen Schwerpunkt auf Acts, die an der Schnittstelle von Pop-Song und Dancefloor-Track operieren: Kissogram (Foto), Rich And Kool, Warren Suicide und The Crack Whore Society bespielen das weite Feld zwischen angegroovtem Plastikpop und sperrfeuerndem Elektropunk, während sich Bodi Bill und Saroos mit impressionistischer Klangmalerei zwischen Postfolk und -rock flauschig eingerichtet haben. Ein Höhepunkt dürfte der Auftritt der wiedervereinigten 18th Dye sein. Das dänisch-deutsche Trio kam in den frühen Neunzigern mit drei sperrig-schönen Gitarrenrock-Platten der Vorstellung einer zentraleuropäsichen Ausgabe der Pixies recht nahe, landete aber gerade mit dem letzten, von Steve Albini produzierten Album „Tribute to a Bus“ einen Flop. Höchste Zeit für eine zweite Chance. Jörg Wunder

Kesselhaus, Sa 18.8., 20 Uhr, 15 €

Jörg W, er

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false