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Kultur: "Taxi Taxi": Immerhin: Die Stunts sind auf dem Stand der Technik

Insider sagen, "Taxi, Taxi" sei viel besser als "Taxi". Augenzeugen von "Taxi, Taxi" versuchen seitdem manchmal, sich "Taxi" vorzustellen.

Insider sagen, "Taxi, Taxi" sei viel besser als "Taxi". Augenzeugen von "Taxi, Taxi" versuchen seitdem manchmal, sich "Taxi" vorzustellen. Es ist sehr schwer. "Taxi" hatte in Frankreich sieben Millionen Zuschauer, "Taxi, Taxi" schaffte sogar zehn. Beide Filme wurden zur Illustration der unter Akademikern umstrittenen These gedreht, dass auch in modernen, durchrationalisierten Massengesellschaften das Unerklärliche existiert. Luc Besson war der Produzent, Gérad Krawcyk der Regisseur.

"Taxi, Taxi" handelt genau wie "Taxi" von einem Taxi-Fahrer. Auffällig ist die Kurzstreckenflugtauglichkeit seines Fahrzeugs. Wir lernen, dass in Taxis mit ausfahrbaren Tragflächen die Zukunft des Taxiwesens liegt. Allerdings sollte man den Preis dieses Zugewinns an Konkurrenzfähigkeit nicht verschweigen.

Plötzlich befindet sich Daniel, der Taxifahrer, mitten in dem regierungskriminellen Versuch, einigen Japanern die neueste Errungenschaft des französischen Automobilbaus zu verkaufen. Ein Fahrzeug von der Farbgebung eines Panzers, absolut bombensicher (d.h. man bewirft es mit einer Bombe, und es passiert nichts), das zudem den kommunikativen Standards eines modernen demokratischen Gemeinwesens genügt. Es fährt los, wenn man mit ihm spricht. Schalten ist autoritär. Ein gewisser ungebrochen kindlicher Sinn der Handlung, den zu steigern die Dialoge fest entschlossen sind, erleichtert die Rezeption von "Taxi, Taxi". Alle Stunts entsprechen dem zeitgenössischen Stand der Technik.

Zwei Besonderheiten fallen auf. Erstens. Die Massenauffahrunfälle. Es handelt sich bei den betroffenen Wagen nicht wie in einem amerikanischen Film um zufällige Modelle, sondern ausschließlich um Polizeiautos. Wir erkennen darin den entschieden antizentralistischen Impuls der Franzosen.

Zweitens. Das Bild der Deutschen in Frankreich hat sich gewandelt. Die erotischste Frau in diesem Film (Model Emma Sjöberg) sieht aus, wie Claudia Schiffer bestimmt gern aussehen würde, spricht fließend wahlweise japanisch oder bayerisch - oder war es oberhessisch? -, und trägt wie Kim Basinger manchmal unten ohne mit durchaus vergleichbarer Persönlichkeitsausstrahlung. Nur dass Kim Basinger kein Karate konnte. Und Claudia Schiffer noch immer nicht japanisch.

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