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Theater: Hochhuth spielt doch in der Urania – statt vor Gericht

Überraschend hat der Dramatiker Rolf Hochhuth am Donnerstag seine Berufung im Streit um den Zugang zum Berliner Ensemble zurückgenommen.

Dies bestätigte eine Sprecherin des Kammergerichts Berlin. Ursprünglich sollte das Gericht am Freitag entscheiden, ob der 78-Jährige das BE für die Inszenierung seines Stückes „Sommer 14“ nutzen darf. Diese „Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs“ soll nun an vier Spieltagen in der Urania aufgeführt werden. Premiere ist am kommenden Sonntag, die öffentliche, kostenlose Generalprobe bereits am heutigen Sonnabend um 18 Uhr.

Wegen Fristversäumnissen hatte BE- Intendant Claus Peymann dem Dramatiker Hochhuth den Zugang zum Berliner Ensemble 2009 verwehrt. Vom Landgericht wurde dieses Vorgehen am 13. August für rechtens erklärt. Hochhuth hatte daraufhin am Donnerstag das BE gestürmt und kurzzeitig besetzt. Dabei behauptete er auch, andere Theater hätten seine Bitte abgewiesen, ihre Bühnen für die Aufführung nutzen zu dürfen. Das Hebbel-Theater wies diesen Vorwurf zurück, bei den beiden anderen angesprochenen Theatern befinden sich die Intendanten jeweils im Urlaub.

Einen von Hochhuths Anwalt Uwe Lehmann-Brauns angekündigten Prozesstermin am 7. September konnte das Landgericht nicht bestätigen. Der Anwalt hatte für diesen Tag eine Klage der Ilse-Holzapfel-Stiftung gegen die Fremdvermietung des BE an Politiker und Institutionen angekündigt. Hochhuth ist über die Stiftung Eigentümer des Theaterbaus am Schiffbauerdamm. Die Kulturverwaltung schließlich bestätigte am Freitag Hochhuths Behauptung, der Senat habe vier Monate lang für das Berliner Ensemble keine Miete an die Stiftung gezahlt. Die betreffende Summe sei jedoch inzwischen einschließlich Verzugszinsen überwiesen worden. prim

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