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Theater: Musical "Hartz IV" gestoppt

Der Berliner Verlag Felix Bloch Erben hat nach «Die Weber» im November 2004 erneut eine einstweilige Verfügung gegen eine Inszenierung in Dresden erwirkt.

Dresden - Betroffen sind Songs aus dem Stück «Hartz IV - Das Musical», bestätigte Theater- Sprecher Wilm Heinrich am Donnerstag Presseberichte. Dies komme kurzfristig einem Aufführungsverbot gleich, teilte das Theater mit. Der Verlag hatte beim Landgericht Leipzig die Unterlassung aller weiteren Aufführungen des Stückes von Erik Gedeon in der derzeitigen Form beantragt.

Bloch Erben als Inhaber der Aufführungsrechte an Musicals wie «Hair», «Cabaret» oder «Jesus Christ Superstar» beanstandet die unzulässige bühnenmäßige Aufführung von Teilen der genannten Werke. Die betroffenen Lieder im «Hartz IV - Das Musical» werden aber nur musikalisch dargeboten, ohne die Handlung der Werke wiederzugeben, sagte Heinrich. Beim Singen werde nur das so genannte «kleine Recht» der musikalischen Darbietung in Anspruch genommen, dessen Wahrnehmung der GEMA vorbehalten sei.

Das Theater behalte sich alle juristischen Mittel vor, sagte Intendant Holk Freytag. Die Bühne werde die Inszenierung notfalls bearbeiten. «Es geht um Hartz IV, und die Reflexion des Themas lassen wir uns nicht verbieten.» Vor einem Jahr waren auf Betreiben des Verlages Hauptmanns «Die Weber» an dem Haus verboten worden. Grund waren Textpassagen, die ein «Chor der Arbeitslosen» zum Originaltext sprach. (tso/dpa)

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