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Chiriac

© dpa

Theater: Tempo, Tempo!

Die Open-Air-Veteranen vom Hexenkessel Hoftheater verstehen sich aufs Ambiente. Die Gaukler-Gruppe hat die Saison mit Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" eröffnet.

Wo noch vor wenigen Monaten eine heimelige Blockhütte stand, in der Grimms Märchen belebt wurden, erhebt sich jetzt ein prächtiges, holzgezimmertes Amphitheater unter den Bäumen des Monbijouparks, vis-à-vis des Bode-Museums. Keine Frage, die Open-Air-Veteranen vom Hexenkessel Hoftheater verstehen sich aufs Ambiente. Die Gaukler-Gruppe um Regisseur Jan Zimmermann hat in dem Rundbau nun die Open-Air-Saison mit Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ eröffnet (bis 6. September, immer dienstags bis samstags, 21.30 Uhr), als Ouvertüre der so getauften „Monbijoufestspiele“.

Shakespeares irrungsreiche Liebeseselei ist der Klassiker unter den Freiluftstücken, und dem seit annähernd 15 Jahren erprobten Stil der Hexenkessel- Leute, ihrem von der commedia dell’arte inspirierten Tempo-Theater kommt es zweifelsohne entgegen. Mit siebenköpfigem Ensemble, das in fröhlichem Reigen Rollen, Geschlecht und Kostüm wechselt, und in eigener, recht verswitziger Übersetzung zieht Zimmermann das Verwechslungsspiel als bunte Posse auf.

Kathrin Hennrich hat die doppelstöckige Gerüstbühne dazu mit allerlei botanischem Zierwerk bepflanzt und jenes Athener Lustwäldchen erstehen lassen, in dem das Liebes-Kleeblatt um Lysander (Vlad Chiriac) und Hermia (Ina Gercke), Helena (Rebekka Köbernick) und Demetrius (Torsten Schnier) in die Querelen zwischen dem Elfenpaar Oberon (Michael Schwager) und Titania (Claudia Graue) verwickelt wird und die Tollpatschigkeit des Zauberlehrlings Puck (Carsta Zimmermann) zu spüren bekommt. Um Schaupracht geht es hier, nicht um Tiefsinn – das Publikum nahm’s begeistert auf. Patrick Wildermann

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