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Theater: "Wallenstein"-Marathon gefeiert

Nach zehn Stunden Aufführungsdauer hat das Publikum in Berlin die Premiere von Friedrich Schillers Drama "Wallenstein" bejubelt. Regisseur Peter Stein hatte das Stück aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Klaus Maria Brandauer auf die Bühne gebracht.

Berlin - Spielort der Produktion des Berliner Ensembles (BE) ist eine aufgelassene Brauerei im Stadtteil Neukölln. Brandauer ("Jenseits von Afrika", "Mephisto") von den Zuschauern mit minutenlangem Beifall bedacht. Die Trilogie aus "Wallensteins Lager", "Die Piccolomini" und "Wallensteins Tod" wird bis 7. Oktober immer an den Wochenenden gespielt.

Stein (69) hatte für die Expo 2000 in Hannover den kompletten "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe, ungekürzt mit 12.110 Versen des ersten und zweiten Teils, als 21-Stunden-Marathon auf die Bühne gebracht.

Schiller behandelt in seinem Drama den Niedergang des berühmten Feldherrn Albrecht von Wallenstein (1583-1634). Er war kaiserlicher Generalissimus zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1848) und kämpfte auf Seiten des Kaisers und der Katholischen Liga gegen die Protestantische Union. Wallenstein war erfolgreicher Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee, als er begann, sich gegen seinen Kaiser Ferdinand II. aufzulehnen. Er wurde von kaisertreuen Offizieren getötet. Schiller, der auch Historiker war, hat sich frei an den realen historischen Ereignissen orientiert.

Das Werk spielt im Winter 1634 in der böhmischen Stadt Pilsen, wo sich Wallenstein zu jener Zeit mit seinen Truppen aufhält. Für die letzten beiden Aufzüge wechselt der Schauplatz nach Eger, da Wallenstein dorthin flieht. Schiller vollendete diese Trilogie 1799. (tso/ddp)

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