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Kultur: Tollpatsch, Currywurst, Engel

Wettbewerb: die besten eingewanderten Wörter

Die schönsten „Wörter mit Migrationshintergrund“ stehen fest: Auf den ersten Platz wurde der aus dem Ungarischen eingewanderte „Tollpatsch“ gewählt, Platz zwei belegt die deutsch-tamilische Verbindung „Currywurst“, Platz drei der aus dem Griechischen entlehnte „Engel“. Jutta Limbach, die neben Anne Will, Loriot und Wolfgang Thierse zur Jury gehörte, kürte die Sieger bei der Preisverleihung am Freitagabend im Berliner BodeMuseum. Am Wettbewerb des Goethe-Instituts und des Deutschen Sprachrats hatten sich über 3500 Einsender aus 45 Ländern beteiligt.

Die Hauptgewinnerin, Barbara Eulberg aus Berlin, schrieb in ihrer Begründung über „Tollpatsch“: „Dieses Wort ist viele Kilometer gelaufen und hat Grenzen überwunden. Es hat einen Fuß vor den anderen gesetzt, hat sich auf seinem weiten Weg von Ungarn nach Deutschland die Sohlen abgelaufen. Endlich am Ziel, steht das einst breitfüßige, schwerfällige Wort in deutschen Landen nur ungeschickt vor uns. Wir lachen über den Neuankömmling, aber integrieren den Migranten schnell und so konsequent, dass wir seinen Migrationshintergrund ganz vergessen haben.“ Talpas – „breitfüßig“ – nannte man im 17. Jahrhundert ungarische Fußsoldaten. Mark Mühlhäusler wiederum nennt die Currywurst ein „Traumpaar: die urdeutsche ,Wurst’ lebt mit ,Curry’ in glücklicher Ehe.“ Das sei der lebendige Beweis, dass Integration eben nicht Assimilation heißen solle. Und Klaus Göldner schreibt über den Engel: „Er hat lächelnd Grenzen, Kulturen und Zeiten durchschritten. Überall war und ist er willkommen und ihm öffneten sich Welten und Herzen.“ Tsp

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